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LeserInnenbriefe

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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Noch schlimmer

betr.: „Merkel stößt an Obergrenze“, taz vom 21. 9. 16

Wie sagte doch Andreas Scheuer: „Am schlimmsten ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese. Der ist drei Jahre hier – als Wirtschaftsflüchtling –, den kriegen wir nie wieder los.“

Ich möchte Herrn Scheuer wie folgt widersprechen: Viel schlimmer ist ein, einer angeblich christlichen Partei als Generalsekretär dienender, Bayer, der seine menschenverachtende Gesinnung dermaßen platt der Öffentlichkeit präsentiert. Außerdem ist er eine Zumutung, Beleidigung und Verhöhnung eines jeden anständigen Christenmenschen. HELMUT MALMES, Stolberg

Wer gegen wen?

betr.: „Syrien ohne jede Hilfe“, taz vom 21. 9. 16

Alle gegen jeden. Wer kann da noch sagen, wer gegen wen kämpft? Es gibt keine Schuldigen, keine Sieger. Möge doch bitte endlich Frieden herrschen und nicht die Waffen! Was diese Menschen wollen, wirklich brauchen, das können nur sie alleine wirklich wissen. Europa sollte sie lediglich in ihren Bestrebungen um Frieden unterstützen. Dass sich Grenzen verschieben, dass Völker wandern, ist nicht das erste Mal in der Menschheitsgeschichte. Es wäre Zeit, das sich die Leader der arabischen Staaten zu Wort melden – die kriegsgebeutelten Familien kämpften tapfer um ihr Leben – ihnen kann nun wirklich niemand Feigheit nachsagen. Und wer besitzt jetzt den Mut und wählt den Weg der Versöhnung , schlägt die Pfade der Vernunft und der Verbrüderung ein? CLAUDIA GROSSKLAUS, Hattingen

Argumentationslücken

betr.: „Menschen dürfen Tiere essen“, taz vom 20. 9. 16

Norbert Hoersters Argumentation weist zwei Argumentationslücken beziehungsweise Denkfehler auf:

1. Richtig ist die Aussage: „Wenn der Mensch kein Interesse am Fleischverzehr hätte, würden die meisten Nutztiere gar nicht leben.“ Doch wenn ein Tier gar nicht lebt, kann es auch kein Schmerzgefühl und keine Todesangst entwickeln. Tiere, die zum menschlichen Fleischverzehr „produziert“ werden, sehr wohl. Hier geraten bei Hoerster die Ebenen durcheinander.

2. Richtig ist auch die Aussage: „Tiere haben nicht dieses für Menschen typische Weiterlebensinteresse ... Menschen haben Ziele und Pläne, die weit in die Zukunft reichen.“ Tiere haben aber sehr wohl ein „Weiterlebensinteresse“, auch wenn sie keine Zukunftspläne entwickeln können. Zwischen beidem besteht kein notwendiger Zusammenhang. Sie reagieren mit Angst und Panik vor der für sie erwartbaren Schlachtung beziehungsweise Tötung. Umgekehrt muss die Frage gestellt werden, wie der Mensch die Tötung von Tieren legitimiert, welche für sein eigenes Überleben nicht notwendig ist. Dies ist der entscheidende Punkt in der Debatte. Davon unberührt bleibt die Frage nach der Zukunftsfähigkeit von Denken oder Empfindungen.

Hoerster nimmt aber auch eine Begrenzung der Legitimation des Schlachtens vor. Nun würde dies aktuell dazu führen, dass mindestens 95 Prozent der Tiere nicht mehr geschlachtet werden würden. Das wäre schon ein gewaltiger Fortschritt.

ARMIN PFAHL-TRAUGHBER, Brühl

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