LeserInnenbriefe:
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Chance vertan
Betr.: „Eine Stadt sieht blau“, taz.bremen vom 16. 7. 16
Ich hätte mir gewünscht, ASV bzw. der Verkehrssenator hätten die Situation beim Schopfe gefasst und den Knoten Lahnstraße/Biebischer Straße zu einem Pilotprojekt für Erforschung der Steigerung der Verkehrssicherheit gemacht. „Chance vertan“, muss der beobachtende Bürger wohl feststellen. So bleibt noch Hoffnung auf Förderung von Kultur und Tourismus: Große blaue Rechtecke mit kleinen pinkroten Streifen an versteckten Kreuzungen von Bremens Nebenstraßen werden zu lebensfrohen Kultobjekten, die Bremens angegrautes Asphalt-Straßenbild beleben und jeder Gast Bremens unbedingt erlebt haben sollte.
Die blaue Farbe würde auch da auf Bremen als die „Stadt am Wasser“ hinweisen können, wo im Häusermeer die Weser nicht mehr ganz so im Blick ist. So würden nicht nur die hintersten Ecken Bremens für den Tourismus belebt. Auch die Verkehrssicherheit auf Bremens Straßen würde es zu danken wissen.
INGO FRANSSEN, Bremen
Hauptsache gefährlich
Betr.: „Eine Stadt sieht blau“, taz.bremen vom 16. 7. 16
Da hatte ich mich zu früh gefreut. Als eine der Kreuzungen an der Lahnstraße plötzlich blau war, dachte ich als Anwohner, die Stadt würde endlich handeln und war begeistert. Denn: Die Kreuzungen zur Lahnstraße sind gefährlich. Autos parken weit in die Kreuzungen hinein und nehmen (vor allem Kindern) die Sicht. Autos auf der Lahnstraße ignorieren die Rechts-vor-links-Regelung und das Tempo 30. Besonders für Schulkinder, ältere Menschen und Eltern mit Kinderwagen gibt es immer wieder gefährliche Situationen. Als Auto- und Radfahrer bin ich einige Male nur knapp einem Zusammenstoß entkommen.
Und nun sagt Herr Tittmann vom Verkehrsressort, die blaue Farbe auf der Straße sei gefährlich. Das ist nicht nur absurd und ignorant, das macht wütend. Seit Jahren tut die Stadt nichts – keine Hinweisschilder oder Markierungen auf der Straße, keine Kontrolle der gefährdenden Falschparker und was es noch alles für Möglichkeiten gäbe. Bis irgendwann einmal ein Kind überfahren wird. Aber Hauptsache, die blaue Farbe ist gefährlich.
JÖRN KROPPACH, taz.de
Kotztüten for free
Betr.: „Übergriffe in der Festival-Sauna“, taz.bremen vom 15. 7. 16
All die männlich sozialisierten Männer, die (mit oder ohne Alkohol) Menschen, die von ihnen als „Frauen“ gelesen werden, mit Verachtung, Sprüchen, Bevormundung, Grabschereien und vielem mehr belästigen, sind also alle nur „Einzelfälle“? In welcher Realität bewegen sich die hier zu Wort kommenden Verantwortlichen (Sauna-Betrieb und Breminale-Crew)? Um klipp und klar sagen zu können, dass ein respektvoller Umgang auch auf der Breminale erwünscht und durchgesetzt wird, bedarf es keiner „Imageanalyse“, sondern des Willens, sich Sexismus in allen gesamtgesellschaftlichen Facetten anzuschauen! Das ist hier offensichtlich bisher nicht passiert!
Die Kunstfreiheit wird, bezogen auf die Hinweisschilder „Vorsicht Taschendiebe!“, nicht infrage gestellt, aber „Vorsicht, sexistische Arschlöcher“ wäre ein Affront! Ganz klar – es soll ja nicht auf Kosten der „Feier-Laune“ gehen! Fragt sich nur, wer hier noch super feiert! Ich würde der Breminale „Kotztüten for free“ als Imageaufpolierung vorschlagen! Die können dann ganz individuell und „eigenverantwortlich“ zum Einsatz gebracht werden! KOTZTÜTEN, taz.de
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