LeserInnenbriefe:
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Naiv, peinlich, zynisch
betr.: „Einmal mit alles und scharf“, taz vom 18. 7. 16
Liebe taz, trotz bisherigem kleinen Verständnis für eine gewisse Originalität finde ich die Deckblattüberschriften der letzten Tage angesichts des Attentats von Nizza: „Strand leer“, angesichts eines Militärputschs: „Einmal mit alles und scharf“ nur noch naiv und peinlich, sogar zynisch angesichts der Opfer.
HILLA METZNER, Berlin
Kein Spiel mehr
betr.: „Niemand kann mehr sicher sein“, taz vom 19. 7. 16
Dieser Begriff ,,Säuberungen“ weckt Erinnerungen an unrühmlich bekannte Herren wie Hitler, Pinochet u. a. Das Wortspiel Erdo-Wahn ist längst kein Spiel mehr, sondern blanke Realität. FERN MEHRING, Dortmund
Furchtbarer als erwartet
betr.: „Niemand kann mehr sicher sein“, taz vom 19. 7. 16
Wer seine Hausaufgaben in Bezug auf die politische Entwicklung der Türkei im letzten halben Jahr gemacht hat, den kann das, was in der Türkei gerade passiert, nicht sehr verwundern. Schon mit der von unserer Regierung abgesegneten Flüchtlingspolitik wurden die Weichen gestellt. Ich selbst habe mich nur gefragt, wie es der mögliche Diktator Erdoğan anstellen wird. Nun liegen seine Karten auf dem Tisch. Doch es ist furchtbarer, als ich erwartet habe. Jetzt ist es dringend an der Zeit, dass sich die Rest-EU klar positioniert und nicht wieder in diese vagen Formulierungen ausweicht. Vergeltungen ohne einen fairen Prozess sowie Mord für ein überhöhtes Ego sind Straftaten nach unserem europäischen Recht, und die Grenzen all dessen müssen von den zuständigen Regierungen klar definiert werden. Hier bei uns stehen mittlerweile die erstellten Flüchtlingsunterkünfte leer, also lasst die Flüchtlinge kommen. Wir sind inzwischen ganz gut organisiert. Es bleibt abzuwarten, ob Erdoğan die zu bedauernden Menschen aus den Flüchtlingscamps überhaupt ziehen lässt, sie sind sein Druckmittel – auch unserer Regierung gegenüber. So menschenverachtend sich das auch liest.
Herr Erzerens Gefühlslage („Ich habe Angst“, Seite 3) berührt mich sehr und lässt mich auch sehr beunruhigt zurück. Ich wünsche ihm und seinen Lieben Unterstützung und Wohlergehen.
SIBYLLA M. NACHBAUER, Erlangen
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