LeserInnenbriefe:
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Zahlen können nicht stimmen
„Leider nur den AB erreicht“, taz.bremen vom 3. 6. 16
Über dem Artikel steht der Satz, es seien mehr Menschen betroffen als von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei – wie bei der Häufigkeit sexuellem Missbrauchs – unbekannter Dunkelziffer haben 4 Millionen Menschen in Deutschland Diabetes. Mehr als ein Viertel der Erwachsenen hat einen erhöhten Blutdruck – alles leicht nachzulesen auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes. Jedes Jahr bekommen 400.000 Patienten die Diagnose einer koronaren Herzkrankheit. Wenn ihr diese Zahlen zusammenrechnet, seht ihr, dass der von euch abgedruckte Satz nicht stimmen kann – was ja nichts daran ändert, dass es weiterhin viel zu häufig sexuellen Missbrauch gibt und dass die von Ulrike Hauffe erhobene Forderung nach einem Rechtsanspruch auf Beratung für die Opfer unbedingt zu unterstützen ist.
GÜNTHER EGIDI, Bremen
Keine Hilfe für Männer
„Geflüchtete Jungen in Not“, taz.bremen vom 7. 6. 16
Männerbüros, die sich männlichen Gewaltopfern annahmen, müssen wegen fehlender öffentlicher Unterstützung schließen. Wo kein Hilfsangebot ist, werden auch keine Opfer sichtbar. Von daher ist es gut, wenn nun auch Jungen geholfen wird – schließlich sind sie ebenso vom sexuellen Missbrauch betroffen wie Mädchen, erhalten aber deutlich weniger Hilfsangebote. Wir sollten uns aber auch um die traumatisierten Männer kümmern. Sie wurden häufig gegen ihren Willen im Militär dazu gezwungen auf Landsleute zu schießen. Das ist eine der schwersten vorstellbaren Traumatisierungen. Sie ist leider international unzureichend geächtet und es gibt praktisch keine Hilfsangebote.
VELOFISCH, taz.de
Nicht schießen, sondern schlichten
„Keine Anklage gegen Polizist“, taz.bremen vom 8. 6. 16
Kann von einer geschlossenen Wohnungstür eine Bedrohung ausgehen? SEK-Leute werden für andere Lagen ausgebildet, für Einsätze bei Geiselnahmen und zur Terrorbekämpfung. Bei Nachbarstreitigkeiten aber kommt es nicht aufs Schießen an, sondern aufs Schlichten. Vielleicht sollten SEK-Beamte sicherheitshalber nicht mit auf Streife gehen – und wenn, dann unbewaffnet. Polizisten dürfen nicht zu einer Gefahr für Unbeteiligte werden. Ein Gerichtsverfahren mit ordentlicher Beweiserhebung stünde einem Rechtsstaat gut zu Gesicht.
WALTER RUFFLER, Bremen
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