LeserInnenbriefe:
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Der Einfall ist Gold wert
betr.: „Urmel lebt weiter!“, taz vom 9. 9. 15
Herzlichen Dank an Jan Feddersen für die Würdigung des genialen Kinderbuchautors Max Kruse. Ich hatte das Glück, in den 60er Jahren Kind zu sein, als Kruse, Ende, Krüss, Preußler und Lornsen auf dem Höhepunkt ihres Schaffens und ihre Werke als Literatur, Theater-, Hör- und Fernsehspiel allgegenwärtig waren – vor allem kongenial umgesetzt durch die Augsburger Puppenkiste (mit Hits wie dem Urmel-Lied und dem Marsch der Blechbüchsenarmee)! Einziges Manko: der damals „ganz normale“ Kannibalenklischee-Rassismus in der „Papageienfresserinsel“-Episode aus „Der Löwe ist los“. Aber dafür macht der afrikanische Kaufhauserbe Totokatapi in Sultanien als „Minister für die Angelegenheiten des angenehmen Lebens“ Karriere. Allein der Einfall, ein solches Amt zu kreieren, ist Gold wert.
VOLKER SCHEUNERT, Hamburg
Desaster für Bonn
betr.: „Altpunk will Bürgermeister werden“, taz vom 10. 9. 15
Das klingt viel zu positiv, wenn die taz schreibt, dass der CDU-Bürgermeisterkandidat in Bonn Signalwirkung hätte, er wäre „der erste konservative OB mit Migrationshintergrund in einer Großstadt“.
Ein schlechtes Signal. Denn Sridharan ist extremer Verfechter von ÖPP, also der Masche wie trotz oder gerade wegen der Schuldenbremse in klammen Kommunen mehr Gewinne bei privaten Investoren durch höhere Kosten bei den Bürgern erzielt werden sollen. Viele wären in Königswinter, wo er Kämmerer ist, froh ihn los zu sein, aber für Bonn wäre es ein Desaster.
THOMAS KELLER, Königswinter
„Scheinchristentum“
betr.: „Freude, schöner Götterfunken“, taz vom 7. 9. 15
Herr Seehofer, der sich so gerne mit Hetzpropaganda profiliert, sollte sich doch mal vor Augen halten, mit welcher Geduld Deutschland das „Scheinchristentum“ von CSU-Größen wie ihm und seinen diversen Vorgängern erträgt. Vielleicht sollte er sich dieses Beispiel an Großmut und Toleranz zu Herzen nehmen und es auf die Menschen in Not anwenden, die bei uns Hilfe suchen, anstatt Gestalten wie F. J. Strauß zu huldigen, der mit den übelsten Despoten und Schergen in aller Welt befreundet war. KLAUS FREUDENBERG, Kirchzarten
Wird auch Zeit
betr.: „Ausgemustert: Sturmgewehr G36“, taz vom 9. 9. 15
Wird aber auch Zeit, dass die Gurke, die so krumm schießt wie unsere Regierung regiert, ausgemustert wird. Bis 2019 soll das Gewehr verschwunden sein. Zwei Jahre früher, bei der Bundestagswahl im September 2017, haben wir das auch mit unserer Regierung in der Hand. Die kämpft ebenfalls schon seit längerem mit Präzisionsproblemen. Abgesehen davon gehen auch die aktuellen Anforderungen der Bevölkerung an moderne Politiker längst weit über die Fähigkeiten der jetzigen Regierung hinaus. HEIKO MITTELSTAEDT, Hemsbach
Mehr Fragen als Antworten
betr.: „Mit dem Riecher im Wind“, taz vom 9. 9. 15
Was bedeutet ein möglicher Wahlsieg eines Milliardärs, der nicht von anderen Milliardären (global agierende Banken und Firmen) zum Präsidenten gemacht wird? Dass er kein Mann „aus dem Volk“ ist, wird klar – er ist einer der Reichen. Doch womit ist er reich geworden? Er scheint ein Egozentriker zu sein. Was bedeutet das für die Welt? Der Artikel wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet. NORBERT VOSS, Berlin
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