LeserInnenbriefe:
taz.die tageszeitung | Rudi-Dutschke-Str. 23 | 10969 Berlin
briefe@taz.de| www.taz.de/Zeitung
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Üble Dings
betr.: „Mentale Mauern“, taz vom 2. 9. 15t
Erst vor a poar wocha hod uns de taz neidruggt, dass da Ende Michi und de Lindgren Astrid üble dings sand, wei se des nega-wort verwendn; ganz üble dings sans außadem no, wei’s so vadruggte dings san, denn ma muas de texte um die nega-Wörter ummi und de Autoren mit enan lebn total ausblendn, damit ma schnoit: Hey, des san a voi de dings. Und jetzad? Reflex im hirn, wei steilpass vom Herrmann Joachim! Und scho wieda hamma’s dawischt de dings baiern: Ollawei san’s dings de baiern, wie ma vo de eh nix anders dawarten ko: Mia san mia, des is hoid a scheiss. Mei, jetzad geht’s uns da obn wida guat. Hama wida oan vo de politika dawischt, scho san’s alle dro de baiern; ma muass einfach nua des problem benenna. Des is oba scho gnädig vo dir Rüttenauer-Andi, wend’s in oam nebnsotz sogst, dass ned alle baiern soiche dings san, wei so bled bist ja a ned, dass di soiba als dings outn wuist. Oba es is scho woahr: mia baiern san a so bled, dass mia üba de mauern, de de dings boarischen politika aufziagn woin, goar ned drübaschaun kennan, wei bei uns baiern des hirn auf kuaze haxn steht, wia de tazla wissn. Dabei wissen mia schon längst, dass es gar koane dings bei de menschen gibt. Außadem wissen mia, dass mia baiern vo anfang o a mischmasch vo a haufn zugroaste san. Des lernan bei uns scho de kinda in da schui: mia san mia, a mischmasch. Außadem lernan scho de kinda bei uns, dass ma differenzieren muass. Moi schaun, dann segn ma scho, wia da kaisa ja scho moi gsogt hod, ob de taz des a amoi zaumbring, dass üba de eignen mentalen Mauern drüba kimmt. HEINRICH-G. SALOMON, Laufen
Erhebliche Belästigungen
betr.: „Born to be laut“, taz vom 2. 9. 15
Was Jürgen Lessat anschaulich schildert, trifft nicht nur auf Schnait zu, sondern auf viele Gebiete in dieser Republik: lärmende Schwärme von Bikern von Freitag- bis Sonntagabend. Betroffen sind insbesondere abgelegene Orte, an kurvenreichen Straßen und in hügeligem Gelände gelegen. Hunderte Biker starten an Wochenenden, um ihre Fahrkünste unter Beweis zu stellen. Ohrenbetäubender Lärm, Unsicherheit auf Fahrbahnen wegen hoher Geschwindigkeit, belästigte Anwohner, gefährdete weitere Verkehrsteilnehmer, vor allem Fußgänger und Radfahrer. Das ganze Spektakel ist dem Geltungsbedürfnis der FahrerInnen, einer verantwortungslosen Industrie, unwilligen oder hilflosen Behörden und einer überforderten oder gar sympathisierenden Polizei geschuldet. Motorisierter Individualverkehr wird zum Selbstzweck, zur hedonistischen Unterhaltung für kaufkräftige Leute aller Altersklassen, hat mit Mobilität und Überwindung von Distanzen nichts mehr zu tun, wohl aber mit erheblichen Belästigungen anderer. JÜRGEN STAHN, Wedel
Lärmbelästigung
betr.: „Der Weg ist nicht das Ziel“, taz vom 2. 9. 15
Was sind eigentlich Fahrten „aus Spaß an der Freude“. Hierzu würde ich die Mehrzahl der Autofahrten im städtischen Bereich zählen. Dazu habe ich mir einige Statistiken vom Statistischen Bundesamt und dem VCD angeschaut. Demnach sind auf Kurzstrecken Autos rund 10-mal teurer als Fahrräder und meistens sogar noch langsamer. Wieso fährt man mit einem Auto zum Brötchenholen oder Erledigen von kleinen Besorgungen? Aus Freude am Autofahren! Seit Jahren sinkt der gesamte CO2-Ausstoß nicht, denn Autos werden immer größer und schwerer. Dadurch werden technische Fortschritte in der Effektivität zunichte gemacht. Deswegen halte ich die Unterscheidung zwischen berechtigten und unberechtigten Fahrten für eine reine Beruhigung des Gewissens. Die im Artikel angesprochene Lärmbelästigung ist ein Thema, bei dem ich mit dem Autor übereinstimme. JENS FLÖMER, Bremen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen