Lesebrief(e): "Heilige Kuh" Gewerbegebiet
■ "Neue Möglichkeiten für altes Papier" - taz v. 7.1.92
Was stellt Ihr Euch dort am grünen Redaktionstisch eigentlich unter dem „brachliegenden Teil des Klöckner-Geländes“ vor? So nämlich bezeichnet Ihr das riesige Areal, das bei der Ansiedlung der Klöckner-Hütte vom Werderland, der Flußniederung zwischen Weser und Lesum - heute europäisches Naturerbe — abgetrennt worden ist und von dem Klöckner mehr als die Hälfte nicht mehr benötigt.
In Wirklichkeit handelt es sich dabei um Flächen, die sich — vor allem im Westteil des Klöckner-Geländes — in erheblichem Maße noch immer in ihrem ursprünglichen Zustand befinden und zumindest zum Teil für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben viel zu schade sind!
Bisher ist es mir trotz mehrerer Anläufe nicht gelungen, für diese Tatsache in den Bremer Medien Gehör zu finden. Das liegt sicherlich daran, daß Gewerbegebiete die Heiligen Kühe der Bremer Politik und deshalb eben auch für die normale Bremer Presse tabu sind.
Von der taz erwarte ich jedoch, daß sie solche politischen Sprachregelungen nicht ungeprüft übernimmt und sich in einer der nächsten Nummern einmal gründlich mit diesem tabu auseinandersetzt!
Ludwig Schönenbach, Bremen
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