Lernen-2.0-Hilfe aus dem Netz: Lehrer helfen Lehrern
LehrerInnen, die sich mit Blogs, Wikis und anderen 2.0-Anwendungen vertraut machen wollen, finden Hilfe im Internet.
Im Web 2.0 ist alles selbstgestrickt - und es wimmelt nur so von Autodidakten. Den LehrerInnen hilft das wenig. Denn sie können sich nun einmal nicht in aller Ruhe daheim ausprobieren mit der Anwendung von Blogs, Wikis oder anderen Web-2.0-Anwendungen. Sie stürzen sofort ins Piranhabecken voller Schüler - die mit Computern aufgewachsen sind.
Doch auch im Netz gibt es jede Menge Hilfestellungen für Lehrer, die mit ihrem Unterricht das Web 2.0 erobern wollen - zum Beispiel die "Maschendraht-Community". Aufgezogen und betreut von Didaktikforscher Christian Spannagel von der Hochschule Ludwigsburg, tauschen sich dort Lehrer zu allen möglichen Themen rund um Blogs, Wikis und das Konzept Lernen durch Lehren aus. Initiator Spannagel betreut auch einen eigenen, aber stärker spezialisierten Blog rund um die Themen Lernen und Web 2.0.
Auch über andere Kanäle helfen Lehrer sich online gegenseitig - etwa über die momentan immer populärer werdende Mikroblogging-Plattform Twitter. Auf gerade einmal 140 Zeichen wird sich schnell und mobil ausgetauscht. Per Twitter schreibt man, was einem der Tag gebracht hat, oder stellt Fragen an die Community, die blitzschnell und meist recht fachkundig beantwortet werden.
Laut dem aktiven Twitter-Referendar René Scheppler ist Twitter sogar geeignet, sich von Kollegen gute Ideen für eine Unterrichtseinheit über Ludwig XIV. einzuholen. Und die Zahl der twitternden Lehrer wächst, gibt der Weiterbildungsblog bekannt.
Eine andere Variante sind Lehrerblogs, also private Blogs, in denen Lehrer aus der gesamten Republik jammern, reflektieren und begeistert von den neuesten technischen Finessen berichten, die man für den Unterricht nutzen kann. Häufig unterhalten die Lehrer, die im Unterricht mit Web-2.0-Anwendungen arbeiten, ein Blog - und sind untereinander recht gut vernetzt. Besonders attraktives und sympathisches Beispiel hierfür ist der Blog von Thomas Rau.
Für Lehrer, die noch nicht so tief in der Materie drinstecken, gibt es im Netz auch jede Menge Einführungen und erste Anleitungen im Netz. Etwa bei Lehrer Online oder, etwas weniger übersichtlich und thematisch stärker spezialisiert, auf Lehrerfreund.de.
Auch auf dem Blog des Lehrerzukunftprojekts "D21", der vornehmlich vom netzaffinen Frankfurter Referendar René Scheppler betrieben wurde, finden sich jede Menge Hinweise auf neue Tools und Angebote, Studien und neue Seiten. Auch für die stark geförderte, aber vielerorts ungeliebte Online-Lernplattform Moodle gibt es im Netz jede Menge Erklär- und Einführungshomepages, vor allem aus Bayern und Baden-Württemberg, wo Moodle besonders gepusht wird. Auf der Seite von Baden-Württembergs Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung werden die Vorzüge der Online-Plattform ebenso erklärt wie die technische Umsetzung. Bayern unterhält sogar eine spezielle Moodle-Seite für Lehrer, aber auch Schüler und Eltern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Sport und Krieg in der Ukraine
Helden am Ball
Nachhaltige Elektronik
Ein blauer Engel für die faire Maus
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Das Weihnachten danach
Studie zu Zweitem Weltkrieg
„Die Deutschen sind nackt und sie schreien“
Bodycams bei Polizei und Feuerwehr
Ungeliebte Spielzeuge