piwik no script img

Leonie Schlick freut sich auf Silvester am Brandenburger TorGroße Bühne für No-Names

Wer sich schon immer gefragt hat, warum jährlich Hunderttausende Menschen bei Kälte ihr Silvester am Brandenburger Tor feiern, ist auch nach der gestrigen Pressekonferenz nicht schlauer. Dort hat der Veranstalter mit dem originellen Namen Silvester in Berlin GmbH das diesjährige Programm für die „weltweit größte Silvester-Open-Air-Party“ vorgestellt – und ist völlig aus dem Häuschen. Warum, das bleibt angesichts der geplanten Musik­acts allerdings ein Rätsel. Denn ob Marquess, Captain Hollywood Project, Sebastian Häner, Radio Future oder Vincent Weiss, die meisten KünstlerInnen sind vor allem eines: nicht besonders bekannt.

Mit am vertrautesten klingt noch Jermaine Jackson, der seine letzte Single Wikipedia zufolge allerdings 1991 veröffentlichte. Soviel zur Aktualität. Na ja, immerhin ist DJ Bobo noch dabei. Der Veranstalter ist vom Programm völlig begeistert: „Es wird ziemlich großartig.“

Ziemlich groß ist auf jeden Fall der Aufwand. Drei Bühnen, ein ‚DJ-Tower‘, 75 Kilometer Kabel, 13 Kilometer Zaun, 150 Essens- und Getränkestände, 1.500 Mitarbeiter und 600 Ordner stehen bereit. Wer traurig ist, dass man zum Jahreswechsel nicht selber böllern und mit Knallerbsen werfen darf (vor Ort verboten), wird anderweitig entschädigt: Um kurz nach zwölf stimmt der Sänger Dieter „Maschine“ Birr das Lied „Wir wollen die Eisbären sehen“ an.

In die kollektive Begeisterung reiht sich auch Burkhard Kieker von Visit Berlin ein. Er berichtet, dass es seit Wochen „Reservierungen hagelt“. Ob alle anreisenden Berlin-Touris aber auch die Party am Brandenburger Tor besuchen wollen, sei einmal dahingestellt. Die Polizei ist jedenfalls gut vorbereitet. Sie entsendet zusätzlich tausend Beamte. Für die Besucher hat sie außerdem einen Tipp: „Man sollte sich so früh wie möglich auf den Weg machen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen