taz.mag nachtrag: Lektüren
Walter Erhart, Professor für Neuere Deutsche Literatur in Greifswald, der im taz.mag vom 13. Mai vorigen Jahres über Friedrich Nietzsche („Der gute Giftmischer“), kurz zuvor, am 5. Februar, zum CDU-Spendenskandal ( „Die Verwirrung der Zöglinge“) schrieb, hat, als Spezialist für die Mentalität deutscher Offiziere, ein exzellentes Buch geschrieben: Familienmänner. Über den literarischen Ursprung moderner Männlichkeit (Wilhelm Fink Verlag, München 2001, 463 Seiten, 88 Mark).
Kaspar Maase, Privatdozent an der Universität Tübingen und seit Jahrzehnten Erforscher des vermeintlich schlechten Geschmacks der niederen Stände, hat am 21. Juli im taz.mag zur Love Parade über das „Missverständnis Pop“ das Nötige zu sagen gewusst. Nun hat er mit Wolfgang Kaschuba den Reader Schund und Schönheit. Populäre Kultur um 1900 (Böhlau Verlag, Köln 2001, 421 Seiten, 78 Mark) veröffentlicht. Beide Bücher sind, trotz ihres wissenschaftlichen Sounds, leicht verständlich – und deshalb empfehlenswert.
Über die Letzten Fragen – Soll es sie wieder geben? Darf die Chefredaktion weiterhin so tun, als interessierten sie keinen Leser? – ist nach wie vor nichts entschieden. Im Herbst, so tröstet man uns, werde neu beraten. Der Herbst, so belehrt jeder Kalender, geht bis zum 20. Dezember. Hierarchien sind, wenn man sie respektiert: Wir müssen uns deshalb in Geduld üben. Das macht auch nichts: Das haben wir trainiert.
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