Leichte Sprache: Medien-Berichte über Minderheiten

Die Medien verwenden zu oft Vorurteile, wenn sie über Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Migrations-Hintergrund berichten.

Viele Zeitungen liegen aufeinander

Wie berichten Medien über Minderheiten? Foto: dpa

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mit einer persönlichen Meinung.

Medien wie Zeitungen, Radio und Fernsehen haben ein Problem:

Sie verwenden in ihren Berichten zu oft Vorurteile,

wenn sie über Minderheiten berichten.

Vorurteile stehen zum Beispiel oft in Berichten über:

• Menschen mit Behinderungen

• Menschen mit Migrations-Hintergrund

Das sind Menschen, die selbst aus einem anderen Land kommen.

Oder ihre Eltern oder Großeltern kommen aus einem anderen Land.

Wie berichten die Medien über

Menschen mit Behinderungen?

Die Medien berichten oft mitleidig und zu bewundernd

über Menschen mit Behinderungen.

Sie schreiben zum Beispiel:

• Menschen schaffen etwas „trotz“ ihrer Behinderung.

• Sie arbeiten „trotz“ ihrer Behinderung.

• Sie sind verheiratet „trotz“ ihrer Behinderung.

• Sie machen Sport „trotz“ ihrer Behinderung.

Hier stehen nicht die Menschen selbst im Mittelpunkt,

sondern nur ihre Behinderung.

So kann schnell der Eindruck entstehen:

Alle Menschen mit Behinderungen leiden.

Für sie ist ihre Behinderung eine Einschränkung oder ein Problem.

Aber das stimmt nicht.

Wie berichten die Medien über

Menschen mit Migrations-Hintergrund?

Die Medien berichten oft einseitig über

Menschen mit Migrations-Hintergrund.

Sie berichten öfter über schlechte Dinge als über gute Dinge.

Zum Beispiel berichten die Medien viel über Straftaten

von Menschen mit Migrations-Hintergrund.

Dabei wird betont,

dass der Täter einen Migrations-Hintergrund hat.

Auch hier stehen nicht die Menschen selbst im Mittelpunkt,

sondern nur ihr Migrations-Hintergrund.

So kann schnell der Eindruck entstehen:

Alle Menschen mit Migrations-Hintergrund sind kriminell.

Aber das stimmt nicht.

Menschen sind mehr als nur eine Eigenschaft

Bei den Berichten steht oft nur eine Eigenschaft im Vordergrund,

nämlich die Behinderung oder der Migrations-Hintergrund.

Diese Darstellung ist zu einseitig.

Warum?

In Deutschland leben 7,5 Millionen Menschen mit Behinderungen

und 19 Millionen Menschen mit Migrations-Hintergrund.

Jeder dieser Menschen geht mit seiner Behinderung

oder mit seinem Migrations-Hintergrund anders um.

Jeder von ihnen führt ein anderes Leben.

Sie haben viele verschiedene Eigenschaften, zum Beispiel:

• verschiedene Berufe

• verschiedene Interessen

• verschiedene Erfahrungen

• verschiedene Familien und Freunde

Menschen mit Behinderungen und Migrations-Hintergrund

dürfen deshalb nicht auf eine Eigenschaft beschränkt werden.

Wieso berichten Medien oft mit Vorurteilen?

Bei den Medien arbeiten viele Journalisten.

Journalisten spricht man so aus: Dschur-na-lis-ten.

Viele Journalisten in Deutschland haben

keine Behinderung und keinen Migrations-Hintergrund.

Deshalb kennen sie sich damit oft nicht gut aus.

Sie wissen oft nicht:

• Wie wollen Menschen mit Behinderungen dargestellt werden?

• Und wie Menschen mit Migrations-Hintergrund?

Das muss sich ändern.

Bei den Medien müssen ganz unterschiedliche Journalisten arbeiten.

Wie sollten Medien berichten?

Die Berichte von Medien müssen vielfältiger werden.

Medien können über Gutes berichten.

Sie können über Schlechtes berichten.

Sie können über den Alltag von Menschen berichten.

Sie können über viele verschiedene Themen berichten:

Berufe, Interessen, sportliche und künstlerische Leistungen.

Dabei müssen Behinderung und Migrations-Hintergrund

nicht immer im Mittelpunkt stehen.

Es sollte einen guten Ausgleich bei der Bericht-Erstattung geben.

Original-Text: Laila Oudray und Judyta Smykowski

Übersetzung: Christine Stöckel und Belinda Grasnick

Prüfung: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information

Eingesprochen von: Belinda Grasnick

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