piwik no script img

■ LeichtathletikHappy ohne Defizit

Primo Nebiolo, der Präsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF), der sich am treffendsten selbst charakterisierte, als er anläßlich der Weltmeisterschaft den Stuttgartern zuposaunte: „Be happy and pay the deficit“, freut sich wieder einmal diebisch. Das Berufungsgericht hat das Urteil von Columbus aufgehoben, das im Dezember 1992 dem US-Leichtathleten „Butch“ Reynolds 27,3 Millionen Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld zuerkannt hatte. Zahlen sollte die IAAF, weil sie – so Reynolds – ihn zu Unrecht für zwei Jahre wegen eines Doping-Vergehens gesperrt hatte. Nebiolo tönte hernach: „Wir haben immer Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem gehabt.“ Und er schaue nun „beruhigter in die Zukunft“. Versteht sich, sonst wäre womöglich gar einmal sein Verband in die Lage gekommen, das Defizit bezahlen zu müssen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen