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Leere Wohnungen im NetzFoursquare als Einbrecher-Werkzeug

Mit ortsbasierten Diensten wie Foursquare kann man der Welt ständig berichten, wo man gerade ist. Die Website "PleaseRobMe" zeigt, welche negativen Folgen das haben kann.

Das Angebot "PleaseRobMe" ("Bitte raube mich aus") listet laut eigenen Angaben "all diese leeren Wohnungen da draußen" im Netz. Bild: screenshot

Nach Twitter, Facebook und Co. ist es der jüngste Trend im Bereich sozialer Medien: Mit ortsbasierten Diensten kann man auf Wunsch ständig ins Internet übertragen, wo man sich gerade befindet - ein Tastendruck in einer mobilen Anwendung genügt. Das kann dann etwa dazu genutzt werden, um kurzfristig Freunde zu treffen. Noch etwas verrückter sind ortsbasierte Spiele wie Foursquare: Dort sammelt man mittels Orts-"Checkin" Punkte und bekommt virtuelle Aufnäher im Netz ("Badges") verpasst, wenn man besonders oft an einem Ort ist.

Dass die sorglose Nutzung solcher Angebote keine besonders gute Idee sein muss, zeigt nun eine neue niederländische Website. Das Angebot mit dem passenden Namen "PleaseRobMe" ("Bitte raube mich aus") listet laut eigenen Angaben "all diese leeren Wohnungen da draußen" und will mit einem Augenzwinkern demonstrieren, dass ortsbasierte Dienste dazu führen können, dass auch unerwünschte Personenkreise über den eigenen Aufenthaltsort informiert werden. Dazu werden einfach per Programmierschnittstelle Daten aus Foursquare bezogen, die bestimmte Suchmerkmale enthalten. Da heißt es dann beispielsweise, dass Nutzer XYZ gerade sein Zuhause verlassen und in einer Bar eingecheckt hat.

Boy Van Amstel, einer der Entwickler von PleaseRobMe, erläuterte gegenüber der britischen BBC, dass er sich darüber gewundert habe, wie viele Informationen die Menschen auf Twitter und Foursquare hinterließen. "Die Leute checkten bei sich zuhause ein, bei der Freundin oder bei einem Freund - und teilten dann die Adresse mit." Es dauerte nur vier Stunden, bis PleaseRobMe ausgebaut war - die Software sucht einfach auf Twitter nach entsprechenden Einträgen.

Die Idee der Seite ist nicht, tatsächlich Einbrüche zu fördern, stattdessen wolle man demonstrieren, wie viel die Nutzer inzwischen von sich preisgeben. "Es ist nicht lange her, da teilte man mit dem Internet ungern seinen vollen Namen. Diesen Punkt haben wir 1000 Meilen weit überschritten", so Van Amstel zur BBC.

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4 Kommentare

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  • P
    Pirat

    Ich habe etwas zu verbergen:

     

    Meine Privatsphäre

  • CN
    Christian Neuwirth

    Die Leute sollten >Geheimwissen der Einbrecher< lesen, dann wüssten sie wenig mehr von der Wahrheit

  • J
    Joe

    "Es ist nicht lange her, da teilte man mit dem Internet ungern seinen vollen Namen.(...)"

     

    Diese Exemplare aus dem Pleistozän des Webs, die keine Daten über sich "ausplaudern", sie leben noch.

     

    Ich bin eines. :-)

     

    Mein Brwoser löscht zudem nach Gebrauch die Cookies und NoScript verhindert Code-Ausführung. Mist, jetzt habe ich mein Browser-Modell verraten ...

     

    Joe

  • BI
    Bertram in Mainz

    In Zukunft wird es viele solche Datenlecks geben, die die meisten Menschen gar nicht bemerken. Handyortung, der intelligente Stromzähler, der laufend den Stromverbrauch an den Anbieter überträgt, der per Funk ablesbare Verbrauchsmesser der Heizung, Handy-Bezahlsysteme, schnurlose Telefone, RFID-Chips, Kontrolle der Behörden in den Wohnungen (der Waffen-Kontrolleur weiß dann genau, in welchen Wohnungen welche Waffen wie aufbewahrt sind) usw.

     

    Bedenklich ist auch, dass immer mehr persönliche Daten für ganz banale Zwecke weitergegeben werden, z.B. an Call-Center oder für Abrechnungen. Warum interessiert sich dafür niemand? Wenn die Behörde die Daten verwendet, glaubt jeder, das sei in Ordnung. Wenn jemand die Daten missbraucht, glaubt jeder, der Betroffene sei selbst schuld. Und der Arbeitgeber darf das eben, oder er macht es trotz Verbot. Aber man hat ja nichts zu verbergen? Oder doch?