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Archiv-Artikel

Lebenslügen abgefragt

Von CLP

Autsch, jetzt heißt es sich ehrlich machen: Graffiti-Sprayer müssen mit intensiven polizeilichen Maßnahmen verfolgt werden. „Natürlich nicht!“, meldet sich die linke Hirnhälfte (oder war es die rechte?). „Bist du dir da wirklich sicher?“, erwidert die andere Seite lauernd. Na ja. Eigentlich nervt mich die hirnlose Krakelei gewaltig. Aber deshalb gleich den Hubschraubereinsatz fordern? Klicken wir besser mal auf „neutral“.

Weiter geht’s: Für Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse soll eine verpflichtende Vorschule eingeführt werden. Ist das jetzt reaktionär, wenn ich „stimme zu“ auswähle? Integration soll doch bitte schön zwang- und angstfrei vonstatten gehen. Ach was: Sprache muss sein, da kenn ich nix.

Gänzlich reißt mir dann folgendes Statement die liberale Maske vom Gesicht: Wenn Eltern bei Erziehungsproblemen wiederholt die Hilfe des Jugendamtes ablehnen, sollen ihnen staatliche Leistungen gekürzt werden. Stimme voll zu. Wer Kinder prügelt oder verwahrlosen lässt, kann bei mir nicht auf Milde hoffen.

So brutal entlarvt also der Wahl-O-Mat manche Lebenslügen. Am Ende habe ich aber doch die WASG gewählt. Virtuell jedenfalls. Und siehe da: Für den verpflichtenden Spracherwerb sind die Wahl-Alternativen auch. Lag ich ja doch nicht ganz falsch. CLP