: Lebed – ein Geläuterter?
■ Hessischer Friedenspreis an Ex-General verliehen
Frankfurt (taz) – Er war General im Afghanistankrieg der UdSSR, er bezeichnet sich als „Halbdemokrat“, und er bekam gestern den hochdotierten Hessischen Friedenspreis verliehen: Alexander Lebed, derzeit Gouverneur der Region Krasnojarsk. Er bekam ihn dafür, den Tschetschenienkrieg als Sicherheitsbeauftragter Jelzins ins kürzester Frist beendet zu haben; ein „politisches Himmelfahrtskommando“, wie der SPD-Politiker Egon Bahr in seiner Laudatio sagte. Lebed antwortete: „Alles, was ich gesehen und erlebt habe, hat aus mir einen überzeugten Kriegsgegner gemacht.“ Er forderte eine Stärkung des Internationalen Gerichtshofs. Die Preisverleihung an den Haudegen war umstritten: Fast alle prominenten hessischen Politiker blieben der Ehrung fern. Berichte Seite 2, Kommentar Seite 12
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