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Laura Dahlmeier ist tot

Die einstige deutsche Ausnahme-Biathletin ist im pakistanischen Gebirge tödlich verunglückt

Foto: dpa

Die traurige Nachricht kam am frühen Mittwochnachmittag. Die deutsche Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier ist bei einem Bergunfall im pakistanischen Karakorum-Gebirge ums Leben gekommen. In einer Erklärung teilte ihr Management mit, es sei davon auszugehen, dass die 31-Jährige bereits seit Montag tot sei. Sie sei von einem Steinschlag getroffen worden.

Dahlmeier war eine erfahrene Bergsteigerin. Sie arbeitete als Berg- und Skiführerin unter anderem im Team des DAV Summit Clubs. Sie habe sechs bis acht Touren in den Alpen pro Jahr geführt, etwa in der Bernina-Gruppe oder im Ötztal, sagte Geschäftsführer Manfred Lorenz der dpa. „Ich bin nicht der Großstadttyp und brauche viele Leute um mich. Ich mag Ruhe und das Alleinsein, das kann man im Berg gut erleben“, hatte Dahlmeier einmal gesagt.

Dahlmeier war in den Jahren zwischen 2015 bis 2019 das Gesicht des deutschen Biathlons, bevor sie im Alter von 25 Jahren sehr früh ihren Rücktritt vom Leistungssport verkündete. Bereits bei ihrem Weltcup-Debüt 2013 belegte sei einen überragenden siebten Platz und wurde von forschen Reportern gleich als Nachfolgerin der großen Magdalena Neuner gehandelt. Der erste Einzel-Weltcupsieg gelang ihr im Februar 2015. In der Saison 2016/17 kam kaum noch eine Biathletin an ihr vorbei. Sie gewann den Gesamt-Weltcup und war von da an Stammgast auf den Podestplätzen, sofern sie nicht mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, was immer wieder vorkam. Nach ihrer recht kurzen Karriere hatte sie 20 Weltcupsiege, sieben Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und zwei goldene Plaketten bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang vorzuweisen. Eine wahrlich stolze Bilanz.

Die Bergung des Leichnams, teilte das Management von Dahlmeier mit, sei wegen der „aktuell vorherrschenden schwierigen Bedingungen“ nicht möglich. Und weiter: „Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen.“ Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. (taz, dpa)

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