Lars Penning Filme aus dem Archiv –frisch gesichtet:
In Japan ist die Romanserie von Hideyuki Kikuchi um die Figur des „Vampire Hunter D“ großer Kult. Bereits sechsundzwanzig Bände mit dem ihm eigenen Genre-Mix aus romantischer Vampir-Fantasy, Science-Fiction und grobem Horror hat Kikuchi seit 1983 mit den schönen Buchillustrationen von Yoshitaka Amano veröffentlicht. Diese originalen Zeichnungen haben sich auch Regisseur Yoshiaki Kawajiri und sein Team zum Vorbild für den Zeichentrickfilm „Vampire Hunter D“ (2000) genommen: Der unsterbliche Held – halb Mensch, halb Vampir – erscheint hier als schmales, in Schwarz gekleidetes und nahezu gesichtsloses Wesen, das auf der Jagd nach den nahen Verwandten neo-neo-romantische Landschaften durchquert und neo-neo-gotische Schlösser besucht – verschnörkelter geht es kaum. Zu sehen ist er beim Festival „Anime Berlin“, das im Babylon Mitte bis zum 26. Mai läuft (17. 5., 22.30 Uhr, 19. 5., 20.45 Uhr, 20. & 22. 5., 21.45 Uhr Babylon Mitte).
Der Defa-Film „Spielbank-Affäre“ (R: Artur Pohl, 1957) wartet mit einer interessanten Produktionsgeschichte auf: Teilweise mit Westgeldern finanziert, erzählt das Werk von einer naiven Studentin (Gertrud Kückelmann), die in einem Casino von Gangstern zur Geldwäsche missbraucht wird. Den DDR-Zensoren war dieser Ausblick auf den Westen allerdings viel zu golden: Sie brachten den Farbfilm seinerzeit nur gekürzt in Schwarz-Weiß heraus. Lohnenswert ist der Film (in farbiger Originalfassung) nicht zuletzt aufgrund der Hauptdarstellerin: Die versierte Theaterschauspielerin Kückelmann brachte mit übersprudelnder Fröhlichkeit eine einmalige jugendliche Natürlichkeit ins deutsche Kino ein (17. 5., 20 Uhr, Zeughauskino).
Gemeinsam mit ihrer Mutter denkt sich June immer neue Abenteuer für einen Vergnügungspark aus, der von ihren Stofftieren geleitet wird. Doch als die Mutter schwer erkrankt, verliert June das Interesse: Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Stunden. Aber dann entdeckt sie im Wald eine „reale“ Version ihres Fantasieparks, der sich in einem erbärmlichen Zustand befindet: überwuchert und bedroht von einer alles verschlingenden Wolke. Die spanisch-amerikanische Ko-Produktion „Willkommen im Wunder Park“ hat sich mit dem Thema des in einem verfallenen Vergnügungspark gespiegelten Gemütszustands ein ambitioniertes Projekt vorgenommen. Aber dem 3-D-Animationsfilm gelingt eine ansprechende Mischung aus Emotion, Komik und Action, wenn June und ihre Tierfreunde versuchen, den Park doch noch zu retten (17. 5.–19. 5., 13.45 Uhr, 20. 5., 15.45 Uhr, 21. 5., 15 Uhr, B-Ware! Ladenkino).
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