piwik no script img

Langer Forderungskatalog der Wirtschaft

Bonn (dpa/vwd) — Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), Hans Peter Stihl, forderte Bundeskanzler Kohl auf, die reprivatisierten Unternehmen von ihren Altschulden zu befreien. Auch die Genehmigungsverfahren, vor allem für Bauten, müßten verkürzt werden, erklärte Stihl auf der gestrigen 11. Konferenz von Regierung, Wirtschaft und Gewerkschaften zum Aufbau der neuen Bundesländer. Der Forderungskatalog der Wirtschaft umfaßt zudem konkrete Einsparungen in den öffentlichen Haushalten und eine Wende in der Lohnpolitik. Die Mehrzahl der Industrieunternehmen in den neuen Ländern habe die Talsohle noch nicht überwunden, erklärte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Heinrich Weiss. Mit dem angekündigten Entschädigungsgesetz zur Rückgabe oder Nichtrückgabe von Eigentum in Ostdeutschland dürfe die Investitionsbasis nicht durch eine Abgabe geschwächt werden.

„Unser Konsolidierungskonzept sieht keine Steuererhöhungen vor“, versprach Kanzler Kohl den Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertretern. Kohl forderte ein geringeres Tempo bei der Angleichung der ostdeutschen Löhne an westliches Lohnniveau, um so die Überlebenschancen der Ostbetriebe zu erhöhen. Die Westunternehmen aber, so der Kanzler, sollten mehr investieren. Mehr Unterstützung verlangte er auch von Banken und Versicherungen etwa bei der Kreditvergabe.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen