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Landtagsbesucher aus der DDR bespitzelt

München (taz) - Das bayerische Landeskriminalamt scheint sich bereits in der DDR zu Hause zu fühlen. Bestens informiert sprach ein Mitarbeiter einen Thüringer SPD -Abgeordneten auf seine bevorstehende Reise nach München an. Dieser war nämlich von der Landtagsfraktion zusammen mit 14 weiteren SPD-PolitikerInnen sowie der Volkskammerabgeordneten Christine Rudolph zu einem zweitägigen Seminar in den bayerischen Landtag eingeladen worden.

Der LKA-Mann hatte auch gleich eine Kontaktadresse in Jena zur Hand und wollte ein Treffen in München ausmachen. Da die Adressenliste zur Einladung im Landtagsbüro des bayerischen SPD-Chefs Karl-Heinz Hiersemann geschrieben wurde, wundern sich die SPDler jetzt, wie das LKA davon erfahren konnte. Die Liste wurde nach Fertigstellung an das Landtagsamt gegeben.

„Da die Teilnehmerliste von meinem Büro nicht an Dritte weitergegeben worden war, drängt sich der Verdacht auf, daß dies seitens des Landtagsamts geschehen ist“, schrieb SPD -Chef Hiersemann empört an den Landtagspräsidenten Franz Heubl (CSU).

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