: Landrätin verklagt AKW Krümmel
■ Leukämie-Tod zweier Kinder soll vor Gericht
Die stellvertretende Landrätin des Kreises Lüneburg, die grüne Kreistags-Abgeordnete Renate Backhaus, klagt vor dem schleswig-holsteinischen Oberverwaltungsgericht in Schleswig gegen das Atomkraftwerk Krümmel an der Elbe. Angesichts des Leukämie-Todes eines weiteren Kindes in der Nähe der Atomanlage vor einer Woche müsse endlich die Beweislast umgekehrt werden, sagte die Abgeordnete. „Die Betreiber müssen beweisen, daß ihr Werk als Verursacher der Leukämieerkrankungen rund um Krümmel ausgeschlossen werden kann.“
Die Klage richtet sich gegen die vor einem Jahr erteilte Nachtragsgenehmigung zur 14. Teilgenehmigung und zur zweiten Betriebsgenehmigung. In der Klagebegründung heißt es, in diesen Genehmigungen würden neuartige, kurze Brennelemente der Klasse GE-11 erlaubt, die einen wesentlich höheren Abbrand bewirkten und damit mehr Spaltprodukte erzeugten. Die Kommunalpolitikerin erklärte, es sei „empörend“, daß die neuen Brennelemente benutzt würden, obwohl über die Klage noch nicht entschieden und der Nachweis geführt sei, wer die Kinder-Leukämie in der Elbmarsch verursache. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen