: Lammfromme Hollywood-Diktatur
betr.: „Kultureinrichtungen schließen – aber wie?“, taz bremen vom 04.06.2005
Nach dem Foto zum Artikel, das eine Streichliste zeigt, dürfte jedem Kulturschaffenden klar sein, dass auch sein Posten in Gefahr ist. Nun würde nicht nur ich gerne wissen, nach welchen Kriterien beurteilt wird, ob jene Einrichtung sinnvoller ist als diese. (…)
Sollte das kulturelle Leben nicht ein bunter Mix sein? Zu befürchten ist, dass vor allem Projekte, die satt Geld bringen, am Leben bleiben. (…) Das bedeutet die Kommerzialisierung, letztlich auch die Sterilität der Ausdrucksformen. Wird demnächst nur noch was gefördert, wovon man sich hohe Einnahmen verspricht? (…) Droht uns eine lammfromme, niedliche Hollywooddiktatur? (…) Nicht nur Behinderte, Kinder, Alte, Studenten und Arbeitslose brauchen derzeit eine Stärkung ihres Rückens. Künstler und Kulturschaffende müssen jetzt auch Solidarität erfahren gegenüber der staatlichen Willkür. (…) (Es darf nicht sein), dass wir uns das kulturelle Leben von Oben diktieren lassen müssen. Die Stadt gehört uns, so soll es auch bleiben! JENS SCHNITKER, Bremen