LIBERALE GEGEN AMPEL : „Kein Feigenblatt für Rot-Grün“
MAINZ | Mit der Absage an eine Ampel-Koalition setzt die FDP im Wahl-Endspurt alles auf die Karte Schwarz-Gelb. Bei einem Parteitreffen in Mainz wollten die Liberalen am Donnerstag ein Bündnis mit SPD und Grünen nach dem 22. September offiziell ausschließen. Dies soll Unionswähler motivieren, ihre Zweitstimme der FDP zu geben. „Wir sind doch nicht das Feigenblatt für Rot-Grün“, sagte Spitzenkandidat Rainer Brüderle der Rheinischen Post. Laut Umfragen gäbe es für eine Ampel aber sowieso keine Mehrheit. Schwarz-Gelb liegt knapp vorne, die FDP kann momentan aber höchstens mit 6 Prozent rechnen. In Bayern, wo an diesem Sonntag schon gewählt wird, droht der FDP ein Rauswurf aus dem Landtag.
Parteichef Philipp Rösler sagte: „Ich kann die Bürger vor einer Großen Koalition nur warnen.“ Union und SPD hätten 2005 die Mehrwertsteuer kräftig angehoben. Zur Bedrohung von Schwarz-Gelb könnte die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) werden. Die neue Partei liegt in Umfragen bei 3 oder 4 Prozent, Demoskopen trauen ihr aber den Einzug in den Bundestag zu. (dpa)