■ LETZTER GROSSER NS-PROZESS: Staatsanwalt hält Mord für erwiesen
Stuttgart (taz) — Mindestens in einem Fall konnte dem früheren SS-Lagerkommandanten Schwammberger ein Mord nachgewiesen werden, sagte Oberstaatsanwalt Schrimm gestern in seinem Plädoyer im vermutlich letzten großen NS-Prozeß. Im Zwangslager Rozwadow habe der Angeklagte am Jom-Kippur- Tag 1942 den Rabbiner Fraenkel eigenhändig erschossen — aus niedrigen Beweggründen und aus Rassenhaß. „Schwammberger hat sich ins Vergessen geflüchtet“, sagte Schrimm zu den Angaben des Angeklagten, er könne sich nicht erinnern. Dem 80jährigen waren 45 Morde und Beihilfe zum Mord an mehr als 3.000 Zwangsarbeitern vorgeworfen worden. SEITE 2
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