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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Einseitige Ausrichtung

■ betr.: „Shitstorm aus dem Klassenzimmer“, taz.nord vom 11. 3. 13

„Hannover-Gen“ war politisch motiviert und sollte die Gentechnik in der Landwirtschaft hoffähig machen. Die damalige schwarz-gelbe Landesregierung hat auf perfide Weise den Ausstattungsmangel an den Schulen ausgenutzt, um mit einem höchst umstrittenen und teuren Spezialprojekt das Thema Gentechnik in der Landwirtschaft, in ihrem Sinne, an die Schulen zu bringen. Die Materialien zur ethischen Bewertungskompetenz sind immer noch erschreckend tendenziös und werden dennoch weiterhin an Lehrkräfte verbreitet. Die Schülerskripte enthalten zwar einige Anpassung, sind aber ebenfalls tendenziös. Es wird weiterhin suggeriert, Gentechnikkritik basiere auf einer sehr fragwürdigen, wenig fundierten Grundlage. Gentechnik wird stattdessen als rationale Lösung präsentiert.

Eine inhaltlich-argumentative Auseinandersetzung der Projektverantwortlichen mit der Kritik an der einseitigen Ausrichtung ist allerdings bis heute ausgeblieben. Insgesamt ist die kritische und tiefere Auseinandersetzung viel zu kurz gekommen. Dies bestätigen auch kritische Rückmeldungen von Schülern, die einen Labortag besucht haben. Hannover-Gen scheitert an seinen eigenen Ansprüchen. Die Beendigung ist nur folgerichtig!  DAVID PETERSEN, Hannover

Einschüchternde Argumente

■ betr.: „Je älter, desto seltener“, taz.nord vom 9. 3. 13

Impfen oder Nichtimpfen ist ein für die Tiergesundheit zu wichtiges Thema, als dass es in einem so kurzen, einseitig verfassten Artikel abgehandelt werden könnte. Wieder einmal kommen als einschüchterndes Argument „lebensbedrohliche Krankheiten“ auf den Plan, vor denen geschützt werden muss, wofür „geringe Nebenwirkungen“ hingenommen werden sollten, da der Nutzen überwiegt. Was sagt Frau Behr vom Bundesverband praktizierender Tierärzte einem Tierhalter, für dessen Tier die Nebenwirkung den Tod bedeutete?

Wieder einmal bleibt unerwähnt, dass es eine Tollwutvirendiagnose und viele andere Virendiagnosen bis heute nicht gibt. Auch Tierärztin Behr hätte sich längst das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro für den publizierten wissenschaftlich-empirischen Nachweis für das Tollwutvirus verdienen können. Hierzu war sie, als an Impfungen Verdienende, bis heute nicht in der Lage.  IRIS PARIZEK, Mettmann