LESERINNENBRIEFE :
Viermal so teuer
■ betr.: „Profil schärfen heißt weglassen“, taz.nord vom 17. 2. 14
Der Fragesteller vermutet, dass „im öffentlichen System mit dem gleichen Aufwand mehr Studien und mehr Arbeitsplätze zu schaffen gewesen wären“. Für die produzierten Absolventen habe ich mal die aktuellen Zahlen berechnet: Uni Bremen: Zuschuss Land Bremen pro Jahr 136 Millionen Euro, Absolventen 2012: 3.305. Jacobs University: Zuschuss Land Bremen pro Jahr drei Millionen, Absolventen 2012: 276. Das heißt für jeden produzierten Absolventen an der Uni Bremen 41.000 Euro vom Land, für die von der Jacobs Uni 11.000 Euro vom Land. JAN LORENZ, taz.de
Gott erhielte Einreiseverbot
■ betr.: „Kieler Politik bald mit neuem Chef“, taz.nord vom 12. 2. 14
Gott in der Landesverfassung? Was sollte das bewirken? Glauben manche Politiker ernsthaft, dass Gott a) existiert und b) ihnen hilft? Haben sich diese Politiker nie mit Theologen über das Theodizee-Dilemma unterhalten? Haben die vor allem nie in die Bibel oder den Koran geschaut? Vielleicht sollten diese Politiker ein psychologisches Institut beauftragen, eine Charakterstudie Gottes anhand der Heiligen Schriften anzufertigen. Und danach müssten sie sich ernsthaft die Frage stellen, ob sie ein übernatürliches Wesen mit einem solchen Psychogramm überhaupt in unser Land einreisen lassen würden. BERND KAMMERMEIER, taz.de
Welche Moral denn?
■ betr.: „Kieler Politik bald mit neuem Chef“, taz.nord vom 12. 2. 14
Ich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn mir jemand von christlicher Moral erzählt. Welche Moral genau ist denn da gemeint? Der massenhafte Kindesmissbrauch durch Geistliche? Die Misshandlungen in kirchlichen Kinderheimen? Das Abweisen einer vergewaltigte Frau durch ein katholisches Krankenhaus? Das Verbieten von Kondomen in AIDS-geplagten Ländern? Frühkindliche Indoktrination? Die Ausnutzung der Arbeitskraft vieler ehrenamtlich Tätiger, obwohl die Kirche in Geld schwimmt? Oh je. Die angebliche kirchliche Moral dient doch nur dazu, die einfachen Menschen gefügig zu halten. Unser Rechtssystem soll „gottgegeben“ sein? Zum Glück ist es das zum großen Teil nicht mehr! Und überhaupt, woher wollen Sie wissen, was Gott „will“? PETER, taz.de
Als ob es Gott nicht gäbe
■ betr.: „Die Götter Norddeutschlands“, taz.nord vom 14. 2. 14
Man sollte die Chance nutzen und feststellen, dass die Menschen im Sinne Bonhoeffers selbst dann miteinander klar kommen müssen, wenn es keinen Gott gäbe. Die ersten Worte der Landesverfassung könnten daher „ Etsi Deus non daretur“ („Als ob es Gott nicht gäbe“, die Red.) lauten. RÜDIGER BÄCKER, taz.de
Götterdämmerung anner Küste
■ betr.: „Die Götter Norddeutschlands“, taz.nord vom 14. 2. 14
Geht’s noch? Bin in diesem übersichtlichen Meerumschlungenen aufgewachsen und habe es wegen seiner antiklerikalen Grundhaltung geschätzt: Zu meiner Penne gehörte eine Dachreiterkirche in der ein abgehalfterter Pastor und Religionslehrer eines Tages am Montag einen Morgengottesdienst zelebrierte und es dabei schon mal darauf anlegte, den etwas knapp vor Schulbeginn zu beenden! Na – das gab aber immer ’n sehr deutliches Hallo: „Bestellen Sie bitte dem Kollegen PUB einen schönen Gruß, aber der Unterricht beginnt bei mir immer noch um 8 Uhr!“ LOWANDORDER, taz.de
Nicht sein Ding
■ betr.: „Die Götter Norddeutschlands“, taz.nord vom 14. 2. 14
Ich will damit nix zu tun haben. GOTT, taz.de