LESERINNENBRIEFE :
Auch Röpke und Knigge ungestraft
■ betr.: Prozess wäre zuviel Aufregung, taz bremen, 27. 8. 2010
Vor allem schreit es zum Himmel, dass die für die unfassbare Personalausdünnung und damit für die mangelhafte Dienstfähigkeit des Jugendamtes Verantwortlichen, nämlich Karin Röpke und Dr. Arnold Knigge, ungestraft davon kommen sollen. Ihr politisches Handeln ist letztlich verantwortlich für das ganze Drama. Sehr befremdlich ist auch das vollständige Abtauchen des damaligen Amtsleiters Hartwig, der den schändlichen „Sparkurs“ der Politiker beflissen nach unten gegen seine Mitarbeiter durchgesetzt hat. Rainer Nathow
Falsche Botschaften
■ betr.: Sachleistungen per Chipkarte für Kinder
Bekommen Sie auch manchmal seriös aussehende Post mit der Botschaft „Für Sie ist ein Geldgewinn hinterlegt? Bitte entscheiden Sie: Soll er per Scheck oder in bar ausgezahlt werden?“ Wir alle wissen: der Absender, meist ein Bücherclub oder Zeitschriftenverlag, will uns kein Geld auszahlen, er will nur unsere Aufmerksamkeit für seine Nachrichten.
So ein Gefühl habe ich auch bei der Idee von Frau von der Leyen, Leistungen für Kinder, deren Eltern Arbeitslosengeld II bekommen, per Chipkarte auszahlen zu lassen. Sie will zu der Frage, wie viel Geld den Kindern nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum 1. Januar an zusteht, nichts sagen und uns vom Inhalt auf die Form ablenken. Und sie will – wie der Bücherclub – nichts auszahlen, sondern nur unsere Aufmerksamkeit auf ihre Nachricht lenken: Seht mal her, ich habe eine gute, moderne Idee.
Ich werfe die Schreiben des Bücherclubs immer sehr schnell in den Papierkorb. Und aus dem Bücherclub selbst bin ich inzwischen ausgetreten. Karl Bronke