piwik no script img

Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Es muss etwas passieren

■ betr.: „Studie: Fairtrade nützt Landarbeitern nichts“, taz vom 27. 5. 14

Wenn das, was in der Studie steht, wirklich stimmen sollte und die angestellten Landarbeiter des Fairtradehandels nicht nur nicht mehr, sondern sogar noch weniger bekommen, ist das einfach nur unglaublich. Da frage ich mich, was ich überhaupt noch einkaufen kann. Hier muss auf jeden Fall etwas passieren.

REINER BOCK, Dortmund

Machtpolitik vor Sachpolitik

■ betr.: Kohle für die Koalition“, taz vom 28. 5. 14

Mit der Entscheidung, für den neuen Braunkohletagebau in Brandenburg zu stimmen, lehnt die Linke gleichzeitig das gute Verständnis von Politik ab: Nun geht auch für sie Machtpolitik vor Sachpolitik. ARTUR BORST, Tübingen

Schlechte Selbsteinschätzung

■ betr.: „Der ängstliche Rebell“, taz vom 28. 5. 14

Ich finde es schon erstaunlich, dass ihr Philipp Ritz eine ganze Seite widmet, während andere Themen, die meiner Meinung nach wichtiger sind, sehr klein gehalten werden. Aber so wird immerhin deutlich, was für ein Idiot er ist. Die Frauen hätten sich ja freiwillig fotografieren lassen, was für Ritz natürlich ein absoluter Beweis gegen Sexismus ist. Aber warum macht dann niemand mit Männerhintern Werbung?! Natürlich sehen manche ihre Tätigkeit als Hausfrau als Beruf an und das ist auch vollkommen in Ordnung so, wenn ihnen diese Tätigkeit gefällt. Aber trotzdem müssen Frauen die Möglichkeit haben, jeden Beruf auszuüben, und es geht nicht, dass bei manchen Stellen immer noch Männer bevorzugt werden. Außerdem gibt es inzwischen auch Hausmänner, weshalb das Wort „Hausfrau“ ziemlich veraltet ist. Es sei denn, es richtet sich nur an weibliche Personen, was wiederum sehr sexistisch ist. Die Emma hat schon recht, wenn sie die Junge Alternative als rückwärtsgewandt bezeichnet. Wenn Ritz sich ernsthaft als „bürgerlichen Rebellen“ sieht, hat er leider eine sehr schlechte Selbsteinschätzung. FEE GRUPE, Mönchengladbach

Politik agiert verquer

■ betr.: „Profiteure des Ökostroms“, taz vom 27. 5. 14

Die EEG-Reform trägt gewollt zur Senkung von Arbeitsplätzen bei, weil, laut Herrn Staatssekretär Rainer Baake, „… der unkontrollierte Ausbau der erneuerbaren Energien in den letzten Jahren nicht nachhaltig war“. Das wäre ja so, als ob ich in eine Bepflanzung auf meinem Balkon investiere und, wenn die ersten Blüten ansetzen, aufhöre sie zu gießen. Wenn die Pflanzen daraufhin langsam absterben, zeigt „dieser Rückgang“, dass diese Investion nicht nachhaltig war. Wie lassen sich die Ziele für den Klimaschutz erreichen, wenn unsere Politik so verquer agiert? IRENE LIMMERT, München

Unwesentliche Probleme zuerst

■ betr.: „Vorbild di Lorenzo“, taz vom 28. 5. 14

Immer die unwesentlichen Probleme zuerst! Wie kann man sich nur über einen di Lorenzo, der zweimal wählt, aufregen, wenn mehr als die Hälfte gar nicht wählt und ohnehin die Wähler verschiedener Länder unterschiedlich repräsentiert sind? Wir brauchen mehr di Lorenzos, denen Europa nicht egal ist.

HERMANN KARCHER, Sankt Augustin

Kein Vorbild

■ betr.: „„Vorbild di Lorenzo“, taz vom 28. 5. 14

Vorbild di Lorenzo? Nein, absolut nicht! Das Tucholsky-Zitat ist völlig fehl am Platz. Es handelt sich nämlich wohl um einen frechen, geplanten Rechtsbruch eines Salon-Intellektuellen. Dass er die entsprechenden Vorschriften nicht kennt, glaube ich ihm nicht. Wenn doch, dann schützt bekanntlich Unwissenheit nicht vor Strafe. Ich bin auch der Meinung, dass Dummheit und Arroganz für die doppelte Wahl ausschlaggebend waren.

WALTER MOOS, Bad Schönborn

Wir wählen europäisch!

■ betr.: „Seltsame Prioritäten“, taz vom 28. 5. 14

Wunderbar! Welch ein prägnanter Kommentar.

Man sollte sich mal vor Augen halten, wie viele Bildungspolitiker in den Ländern ihre eigenen Süppchen kochen. Wie viel Volksvermögen wird dadurch verschwendet. Es kann doch nicht sein, dass Berlin eine andere Bildungspolitik braucht als Brandenburg, Niedersachsen eine andere als Hamburg und Bremen! Wenn es regionale Unterschiede zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Bayern geben sollte (Konjunktiv!), könnten sie durch geringe Zusätze abgedeckt werden.

Leute, wir wählen europäisch, und die Große Koalition denkt auf Bundeslandniveau!

Ein Vorschlag zur Güte: Die Steuergelder, die der Mittelstand aufbringt, bleiben in der Gemeinde, dem Kreis und dem Bundesland – das Geld, was der Bund benötigt, kann er über Vermögensabgaben einziehen! NORBERT VOSS, Berlin