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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Kein Afghanistan-Kenner

■ betr.: „Tod im Scheißfeld“, taz nord vom 27. 7. 2011

Ich möchte, dass sie zur Kenntnis nehmen, dass ich sicherlich kein Afghanistan-erfahrener Offizier bin. Richtig ist: Ich bin Soldat,Unteroffizier und war auch in Afghanistan, was mich aber sicherlich nicht zu einem Kenner dieses Landes macht. Daher bitte ich Sie, diesen handwerklichen Fehler richtig zustellen. GUIDO EFFNER, Bürgerinitiative Wriedel

Etikettenschwindel MSC

■ betr.: „Guten Gewissens Dorsch essen“, taz nord vom 9. 8. 2011

Ganz so einfach ist es nicht. Das MSC-Siegel greift leider viel zu kurz, weil schon eine zu nur 60 Prozent nachhaltige Fischerei komplett mit MSC-Siegel verkauft wird. Aber alleine die 40 Prozent, die nicht nachhaltig sind, sind schon genug, um auch die letzten Fischbestände der Weltmeere endgültig zu ruinieren. Zudem wird mit dem MSC-Siegel dem Verbraucher suggeriert, er könne guten Gewissens viel Fisch essen. Sie sollten bei der Recherche eines solchen Beitrags bitte auch die wirtschaftlichen Hintergründe derartiger Siegel beachten. Unabhängig? MSC? Earth is flat… Leider müssen Verbraucher sich etwas mehr Mühe machen, wenn sie Fisch konsumieren wollen. Es gibt bis auf einzelne Bestände herabgebrochene, ständig aktualisierte Informationen, wo jeder sehen kann, aus welchem Fanggebiet und mit welcher Fangmethode gefischt ein leckeres Stück Fisch auf dem Teller genossen werden kann. Und: Jeder Verbraucher hat die Macht, im Handel viel zu ändern, so dass auch unsere Kinder noch Fisch essen können. Die Folgen auf die Nahrungskette, auch bei uns an Land, sind existenziell, wenn wir so weitermachen. Auch und gerade durch solchen Etikettenschwindel wie das MSC-Siegel! STEFAN BLUEMER, Mülheim/Ruhr

Nur 5.264 Arbeitsplätze in Gefahr

■ Betr.: „Mehr Straße, weniger Jobs, keine Fähren“, taz nord vom 10. 8. 2011

Ihr Bericht über die Beltquerung bzw. die kleine Anfrage des Abgeordneten Andreas Tietze (Grüne) dazu enthält eine Tatsachenbehauptung sowie weitere indirekte Angaben, die so leider falsch sind (auch wenn Sie sie lediglich falsch von Herrn Tietze übernommen haben). Es ist unwahr, dass die Landesregierung – wie Sie schreiben – „zum ersten Mal zugibt“, dass die Feste FBQ „viele“ Arbeitsplätze in den Häfen Kiel, Lübeck und Puttgarden „gefährdet“. Wie Sie der Antwort unseres Hauses hätten selbst leicht entnehmen können, hat die Landesregierung wunschgemäß aufgezählt, wie viele Personen in den Ostseehäfen und bei der WSD beschäftigt sind. Es ist ebenfalls unwahr, dass gemäß der Antwort der Landesregierung die Zahl der einschlägigen Arbeitsplätze „6.000“ beträgt. Richtig ist vielmehr, dass insgesamt 5.264 Personen unmittelbar in den Häfen und bei der WSD im Bereich des NOK beschäftigt sind. Die Behauptung von Herrn Tietze, 6.000 Arbeitsplätze in Kiel, Lübeck und Puttgarden/Rødby seien durch Güterverkehrsverlagerung in den Fehmarnbelttunnel gefährdet, ist durch die Antwort der Landesregierung nicht gedeckt. HARALD HAASE, Pressesprecher Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein

Hubschrauber vergessen

■ betr.: „Lücken im Rettungssystem“, taz nord vom 8. 8. 2011

Kann es sein, dass ihr einen Hubschrauber vergessen habt? Auf Helgoland ist ein SAR-Hubschrauber der Bundeswehr stationiert – rund um die Uhr – und für genau diese Fälle. Und der ist ziemlich schnell an irgendeinem Punkt an der deutschen Nordseeküste. Warum also noch zusätzlich das Havariekommando? Um irgendeinen privaten Dienst zu finanzieren? Um noch mehr Kompetenzwirrwarr zu schaffen? Einen optimaleren Standort als Helgoland gibt es doch gar nicht! Und ich würde mich auch lieber von einem voll ausgestatteten und besetzten SAR-Hubschrauber retten lassen als von einer privaten Sparversion, wo vielleicht noch nicht mal ein qualifizierter Notarzt mit an Bord ist. ANDRÉ GERLING, Kaltenkirchen