LBK-Weiterverkauf : Farce nach Gutsherrenart
Mit recht verhaltener Kritik kommentierte gestern die rot-grüne Opposition die Entscheidung, das AK Eilbek aus dem LBK herauszulösen und an einen anderen Investor zu verkaufen. Das sei „noch die vernünftigste Lösung innerhalb eines unvernünftigen Geschäfts“, befand Jens Kerstan, wirtschaftspolitischer Sprecher der GAL-Fraktion. Die Klinik Eilbek sei „das nächste Opfer“ der Senatspolitik, urteilte hingegen SPD-Gesundheitspolitiker Martin Schäfer. „Die Zerschlagung des Landesbetriebs Krankenhäuser“ habe bereits mit dem „Verscherbeln“ an Asklepios begonnen. „Skeptisch“ sei er hinsichtlich der „Zukunft der Beschäftigten“ und der Sicherheit ihrer Arbeitsplätze.
Ungleich schärfer meldete sich hingegen Wolfgang Rose, Hamburger Chef der Gewerkschaft ver.di und als solcher stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des LBK, zu Wort. Das sei ein „einsamer Deal“ von Gesundheitssenator Dräger und das „Ergebnis von Geheimverhandlungen“, mokierte sich Rose. Er sei an dieser Entscheidung „nach Gutsherrenart“ nicht beteiligt worden. Mit seinem Vorgehen ignoriere der Senator und Aufsichtsratschef „die Mitbestimmung insbesondere der Arbeitnehmerseite“ in diesem Gremium und mache „sie zur Farce“.
Rose wies zudem darauf hin, dass nahezu alle nichtstädtischen Kliniken nicht mehr an Tarife gebunden seien, sondern den Beschäftigten unter Ausschluss der Gewerkschaften „Arbeitsrichtlinien“ verordneten. Der Verkauf des Eilbeker Klinikums würde diese Situation noch verschärfen. Deshalb werde ver.di, so kündigte Rose an, „nun mit den Betroffenen über das weitere Vorgehen beraten“. SMV