LANGEN NACHT DER BILDER IN LICHTENBERG : Hort der Missverständnisse und der aktuellen Kunstproduktion
Mittlerweile gibt es in fast jedem Bezirk ein Wochenende, an dem sich ansässige KünstlerInnen und Institutionen vorstellen. Eines der spannendsten findet in Lichtenberg statt. Kaum ein Stadtteil, der divergenter ist als dieser, zwischen „ostzonalen“ Vorurteilen und Gentrifizierungsinseln. Alteingessene und Zugezogene, egal ob Normalo, Hipster oder Rechtsradikaler, Lichtenberg ist mit etwa 260.000 EinwohnerInnen voller Überraschungen. Der Anteil der BewohnerInnen mit Migrationshintergrund schwankt zwischen 3,5 Prozent im Norden und 25 Prozent im Süden. Im Ostberliner Vergleich ist das der höchste Anteil. Wer hätte das gedacht? Und wer weiß schon, dass im einstigen Margarinewerk Berolina sich heute die Kunstfabrik HB55 befindet, wo in gut 150 Räumen KünstlerInnen aus Kunst, Design oder Musik produzieren. Im Ratskeller werden immer wieder spannende und eher unbekanntere KünstlerInnen aus der ehemaligen DDR vorgestellt. Das Mies von der Rohe Haus glänzt ohnehin durch Anschluss an den internationalen Kunstdiskurs, während in den Lichtenberg Studios auf entsprechendem Niveau künstlerisch experimentiert wird. MJ
■ 6. und 7. 11. , div. Orte, Infos: www.berlin.de/ba-lichtenberg/