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Archiv-Artikel

LANDWIRTSCHAFTLICHES GEDENKEN Erntezeit auf dem ehemaligen Todesstreifen

Erntezeit an einem ganz besonderen Ort: Auf dem ehemaligen Todesstreifen an der Bernauer Straße ist am Donnerstag wieder Roggen eingebracht worden, wie die Gedenkstätte Berliner Mauer mitteilte. Der rund 0,3 Hektar große Getreideacker auf dem Gedenkstättengelände umschließt die im Jahr 2000 eingeweihte Kapelle der Versöhnung. Sie steht auf den Fundamenten der durch das DDR-Regime im Jahr 1985 gesprengten Versöhnungskirche. Das Roggenfeld steht symbolisch für Versöhnung an einem einstigen Ort der Angst und Gewalt und lässt der Gedenkstätte zufolge „im ehemaligen Todesstreifen wieder Leben aufblühen“. Zur Ernte versammelten sich nach Angaben der Gedenkstätte auch Vertreter der Evangelischen Versöhnungsgemeinde. Diese ist für die Aussaat des Getreides zuständig, pflegt die Pflanzen und verarbeitet den Roggen schließlich zu Broten und Oblaten. Der Anbau und die Ernte werden dabei von der landwirtschaftlich-gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität begleitet. Das in diesem Jahr anfallende Stroh wird an den Charlottenburger Ziegenhof gespendet. Die Ernte des kleinen Getreideackers fand bereits zum achten Mal statt. (epd)