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■ Kurz und fündigZweifel

London (dpa) – An der angeblichen Heilung eines Babys, das mit dem Aids-Virus infiziert gewesen sein soll, haben Mediziner erneut erhebliche Zweifel geäußert. Weitere Untersuchungen seien nötig, um die aufsehenerregende Behauptung eines amerikanischen Forscherteams zu unterstützen, schreiben Myra McClure und ihre Kollegen in dem Fachmagazin Nature. Es stehe noch nicht einmal fest, ob der heute fünfjährige Junge überhaupt von seiner Mutter infiziert worden sei. Wahrscheinlicher sei, daß die Blutproben des Babys unabsichtlich im Labor verunreinigt wurden. In derselben Ausgabe der angesehenen Zeitschrift verteidigen die Biologen Yvonne Bryson und Irvin Chen die Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Zwar schlossen sie Fehler bei den Untersuchungen nicht aus. Doch sei nicht entscheidend, ob die Mutter das Kind mit dem tödlichen Virus angesteckt habe. Fest stehe, daß das Kind mit einer HIV- Infektion zur Welt gekommen sei und elf Monate nach der Geburt kein Virus mehr habe nachgewiesen werden können.

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