DAS DEUTSCHE TEAM VOR DEM ACHTELFINALE GEGEN ENGLAND : Kurieren und groß reden
Arne Friedrich findet in diesen Tagen klare Worte zur Lage der deutschen Fußballnation. Gegen Ghana habe man trotz des Sieges schlecht gespielt, „gehemmt, nervös, unsicher“, sagte Friedrich und prognostizierte, dass gegen England am Sonntag so eine Leistung nicht reichen werde: „Wir dürfen nicht so viel zulassen wie gegen Ghana.“
Hinzu kommen Verletzungsprobleme: Wie der DFB bekanntgab, leidet Bastian Schweinsteiger an einer Verhärtung des Oberschenkels. Es war nicht ganz klar, ob es im großen Gesäßmuskel, im zweiköpfigen oder schlanken Schenkelmuskel zwackt, jedenfalls wird in der medizinischen Abteilung des DFB geknetet und kuriert, dass es eine Art hat. Schweinsteiger will man bis Sonntag 16 Uhr unbedingt fit bekommen.
An der Wade hat es jetzt auch Jerome Boateng erwischt, aber das werde sich schon auswachsen, deutet Co-Trainer Hans-Dieter Flick an. Und auch bei Mesut Özil, dem zweiten wichtigen Schlüsselspieler, ist es nicht so schlimm wie zuerst gedacht. Dieser sei zwar umgeknickt, habe aber keine Schmerzen mehr.
Flick macht die Engländer in einer kühnen Ansage sogar zum Titelfavoriten. „Sie spielen sehr modern, mit der individuellen Stärke in der Offensive können sie jeden schlagen.“ Und auch Friedrich spricht davon, dass England wegen der Einzelspieler im Vorteil sei. Doch sosehr man die Engländer auch starkredet – die junge DFB-Elf hat ihre erste große Bewährungsprobe bestanden. (mv)