: Kurden fürchten Falle im Irak
■ Geflohene Kurden in der Türkei fürchten irakische Rache nach einem US-Rückzug/ 100 US-Soldaten im Nordirak bereiten Lagerbau für Flüchtlinge vor/ UNO unterzeichnet Hilfsabkommen mit Bagdad
Berlin (taz) — Ein Voraustrupp von 100 US-Soldaten hat gestern im Norden des Irak mit den Vorbereitungen zum Bau von Flüchtlingslagern für Kurden begonnen. Sie sollen eine Ortswahl für Lager in der Nähe der Städte Sacho und Dohuk treffen, 50 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt. In beiden Städten stehen irakische Truppen. Eine „Schnelle Eingreiftruppe“ im türkischen Grenzgebiet soll die im Nordirak erwarteten 5.000 US-amerikanischen, britischen und französischen Soldaten schützen.
Geflohene Kurden äußerten gestern Vorbehalte gegen eine Umsiedlung in den Irak. Sie fürchten, daß sich die irakische Armee an ihnen rächen wird, sobald die westlichen Soldaten abziehen. Auch die UNO übte Kritik. Generalsekretär Perez de Cuellar meinte, die irakische Regierung müsse dem US-Vorgehen zustimmen. Aga Khan, UN-Koordinator für Flüchtlingshilfe, unterzeichnete gestern mit Iraks Außenminister ein Abkommen, das der UNO die Errichtung von „Durchgangsstationen“ im Irak für heimkehrende Flüchtlinge gestattet. SEITE 3 UND 5
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