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Kur für umweltgeschädigte Kinder gefordert

Bonn (dpa) — Ekzeme, Allergien und Atemwegserkrankungen — die Gesundheit vieler Kinder in den Industrieregionen der ehemaligen DDR ist so schlecht, daß sie ärztlichen Untersuchungen zufolge dringend zur Kur müssen. Eine 400seitige Untersuchung, die die frühere DDR-Regierung 1986 zur Verschlußsache erklärt hatte, belege die gesundheitliche Not der Kinder in sieben Ballungsgebieten im Süden Ostdeutschlands, berichtete SPD- Vorstandsmitglied Käthe Woltemath am Freitag in Bonn anläßlich der Vorstellung der Aktion „Hilfe für umweltgeschädigte Kinder“. Die Initiative wird unter anderem von der Arbeitbeiterwohlfahrt (AWO) Deutschland unterstützt. „Schon in vier Wochen Ferien an der Ostsee normalisieren sich die schlechten gesundheitlichen Werte der Kinder.“ Dies ergab laut Frau Woltemath ein Vergleich von Schülern aus dem hochbelasteten Bitterfeld mit Altersgenossen an der Küste. Der Erfolg halte bis zu neun Monaten an. Die von der AWO Rostock sowie Bitterfelder Ärzten und Krankenschwestern im September ins Leben gerufene Kinder-Hilfsaktion will die Ferienheime in Zukunft betreiben und forderte die „Rückgabe“ aus dem Eigentum der Treuhand. Frau Woltemath bezifferte die Zahl der kurbedürftigen Kinder auf zehn- bis zwölftausend.

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