Kunst aus Dangast

Im Herbst 2008 widmet sich die Stadt Oldenburg intensiv dem Expressionismus . Hundert Jahre nach der Ausstellung der „Brücke“-Künstler Schmidt-Rottluff und Henkel

Stattlich und feist stand er da. Der Expressionismus am Anfang des 19. Jahrhunderts. In der Literatur sorgte er für den Stream of Conciousness, in der Musik für wirre Melodieabstraktionen und in der Malerei für eine Auflösung jeglicher Proportion. Trotz heftigster Kritik durch Zeitgenossen.

Die Stadt Oldenburg will sich im Herbst 2008 mit ihren kulturellen Einrichtungen ganz dieser Kunstform widmen. Anlass ist die Ausstellung der Maler Karl Schmitt-Rottluff und Erich Heckel im Herbst 1908. Die Künstler, die zum Expressionisten-Kollektiv „Die Brücke“ gehörten, stellten damals ihre Werke im Augusteum in Oldenburg aus.

Neben dem Landesmuseum als Initiator haben Landesbibliothek, Oldenburgisches Staatstheater, das Programmkino Casablanca und das Horst-Janssen Museum ihre Mitwirkung zugesagt. Im Horst-Janssen Museum werden im kommenden Jahr Druckgraphiken von Otto Dix zu sehen sein. Das Casablanca-Kino wird Filme vorführen, die vom Expressionismus inspiriert wurden und die Landesbibliothek wird sich mit dem Thema Großstadt auseinander setzen. Konkretes wissen die Bibliothekare allerdings noch nicht sagen.

Im Oldenburger Landesmuseum will man die Werke der zwei expressionistischen Maler Schmitt-Rottluff und Heckel in den Mittelpunkt stellen. Beide ließen sich oft von der Landschaft des Nordens inspirieren.

So entdeckte Heckel 1907 das Nordseebad Dangast, unweit Oldenburgs. Angetan vom Strand und vom Meer entstanden hier sehr viele Werke der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe „Die Brücke“. In Dangast lernte Schmidt-Rotluff auch die Malerin Emma Ritter kennen. Sie regte den Maler an, gemeinsam mit Heckel eine Ausstellung in ihrem Wohnort Oldenburg auszurichten. So kam es 1908 zu der Ausstellung im oldenburgerischen Augusteum.

Hundert Jahre später wird das Landesmuseum auch expressionistische Werke andere Künstler aus bekannten Museen und Sammlungen ausstellen. Ausleiher und Werke will die Pressesprecherin des Museums aber noch nicht nennen. Nur soviel: Werke aus Übersee sollen nicht angeschifft werden und einige Exponate werden aus Hamburg kommen. Eins konnte sie aber versichern: das Geld ist da.THOMAS EWALD