: Kulturstiftung spukt weiter
Gestern stimmte die Bürgerschaft erwartungsgemäß einem Antrag der drei Koalitionsfraktionen zu, wonach der Senat aufgefordert wird, eine „Kulturstiftung“ einzurichten. Es weiß aber weiterhin kein Mensch, über welche Summe die Stiftung eines Tages verfügen kann, und vor allem, wer das Geld überhaupt aufbringen soll. Sowohl Manfred Fluß (SPD) als auch Wolfram Sailer (Grüne) sind dafür, daß erst einmal spendable Privatleute aufgetrieben werden, die sich an der Stiftung beteiligen, weil es sonst gleich gar keinen Sinn habe: „Wir können doch nicht einfach fünf Millionen bei der Bank leihen, was uns acht Prozent Zinsen kostet, und dann legen wir es für sechs Prozent wieder an und sagen: Von dem Geld fördern wir jetzt die Kultur“, sagte Fluß. „Da verdient ja nur die Bank“. Jetzt soll erst einmal der Senat prüfen, was es mit einer Stiftung auf sich haben könnte, und zwar in aller Unbefristetheit.
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