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Archiv-Artikel

Kultur Büro Bremen-Nord Freiwillig zwangsvereint

Neun Monate lang hat es gebraucht, bis die gemeinsame Kultur-GmbH für Bremen-Nord gegründet werden konnte. Und jetzt, sagt der Kultursenator, vertraut jeder jedem. Wie schön!

Kommentar von Klaus Wolschner

Die vier Häuser durften ihren freiwilligen Zusammenschluss nicht einmal allein vorstellen. Dass Bürgerhaus, Kito, Kuba und Stiftung Overbeck gemeinsam vertrauensvoll entscheiden, wer wie viel Geld aus dem gemeinsamen Topf bekommen, ist auch eine absurde Vorstellung – natürlich konkurrieren die vier um die zu knappen Mittel. In der geheim gehaltenen Satzung der GmbH, die der taz vorliegt, sind an keiner Stelle besondere Rechte der Trägervereine für das Programm ihrer Häuser formuliert – im Konfliktfall haben sie keine.

Im Zweifelsfall entscheidet der Geldgeber, der in dem komplizierten Organigramm nicht auftaucht und also informell regieren wird. Denn wer nicht mit guter Miene beim „freiwilligen“ Zusammenschluss mitmacht, wurde schon in den vergangenen Jahren rausgeekelt – mit der Drohung, sonst werde der Geldhahn zugedreht. Mit politischer Kultur hat das wenig zu tun.