: Künftiger SPD-Chef winkt den Unternehmern
■ Neuorganisation der Partei angestrebt/ SPD-Frauen zeigen sich zufrieden/ Verhaltene Reaktionen in Bonn
Bonn (taz) — Björn Engholm, der designierte SPD-Parteivorsitzende, will die „Barrieren zwischen der SPD und dem modernen Unternehmertum“ beiseite schaffen und „mehr mit den Intellektuellen in Deutschland“ zusammenarbeiten. Die Organisation der Partei will er „von außen“ untersuchen lassen und ihr dann ein modernes Management verpassen. Er überlegt, zwei GeschäftsführerInnen einzustellen. Gute Chancen für diesen Job hat der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Christoph Zöpel. Heidi Wieczorek- Zeul will dagegen nicht Geschäftsführerin, sondern stellvertretende Vorsitzende werden.
Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Inge Wettig-Danielmeier, begrüßte die Kür Engholms. Er habe die Forderungen der Frauen immer unterstützt. Auch Hans-Jochen Vogel, der amtierende Vorsitzende, lobte seinen Nachfolger in den höchsten Tönen. Er stellte die Frage: „Wie konnte im Wahlkampf der Eindruck entstehen, wir hätten mit der staatlichen Einheit Probleme?“ In den kommenden Wochen müsse dieses Problem aufgearbeitet werden. Vogel ließ auch gestern offen, wie lange er noch Fraktionsvorsitzender bleiben will.
FDP-Generalsekretärin Cornelia Schmalz-Jacobsen wünschte Björn Engholm „Glück“ für die „schwere Aufgabe“, die er vor sich habe. Wolfgang Ullmann vom Bündnis 90 gratulierte der SPD und sagte: „Wir sind sehr erfreut, daß eine wichtige politische Kraft damit wieder handlungsfähig wird.“ Ulla Jelpke von der PDS rechnet nicht damit, „daß die Zusammenarbeit mit der SPD durch Engholm besser wird“. SEITE 5
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