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■ Charlie NeumannKuchen für die Mittelstürmer

Irgendwann nach dem Krieg muß es gewesen sein, als Charlie Neumann zu Schalke kam. Damals konnte der Bäckerlehrling zwar nicht Fußball spielen, brachte seinen Mannschaftskameraden aber immer Kuchen mit. Fortan war er im Kader.

Mittlerweile betreut Neumann die Bundesligamannschaft. Die zählt gemeinsam mit dem HSV zu den letzten Traditionsvereinen in der1. Liga. Schon in den 20er und 30er Jahren verzeichneten die blau-weiß gekleideten Spieler aus dem Ruhrpott und ihre Hamburger Konkurrenten Erfolge wie die Deutsche Meisterschaft – nebenbei malochten einige Schalker noch bis in die 60er Jahre hinein unter Tage.

Was dem Uefacupsieger des vergangenen Jahres gelungen ist, hat das Team von Trainer Frank Pagelsdorf und Präsident Uwe Seeler noch nicht geschafft: einen Platz am oberen Tabellenende zu ergattern. Nach herben Rückschlägen in den 80er Jahren, als Schalke gleich dreimal in die zweite Liga abstieg, steht der Verein aus Gelsenkirchen heute weit oben, zur Zeit auf Platz vier der Bundesligatabelle. Der HSV dagegen dümpelt am unteren Ende der Rangliste herum, ganze fünf Tore von einem Abstiegsplatz entfernt.

Beim Spiel am Sonnabend in Hamburg griff Charlie Neumann in die Trickkiste: Während Pagelsdorf einen Magier mit Zaubernadeln engagierte, steckte Neumann 20 Glückspfennige hinter jedes Tor im Volksparkstadion.

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