■ Am Rande: Kroatien wird Mitglied des Europarats
Straßburg (AFP) – Der Europarat wird Kroatien trotz der Bedenken einiger Mitgliedsstaaten am 6. November als 40. Mitglied aufnehmen. Dies beschloß gestern das Ministerkomitee des Staatenbundes, das auf Botschafterebene in Straßburg tagte. Mit Kroatien wird erstmals ein direkt am Krieg im früheren Jugoslawien beteiligtes Land Mitglied im Europarat. Dem Beschluß war ein monatelanges Tauziehen vorangegangen. Mitte Mai hatte das Ministerkomitee die ursprünglich bereits im Sommer geplante Aufnahme Kroatiens verschoben. Begründet wurde dies mit einer Reihe von demokratischen Defiziten und der mangelnden Bereitschaft Zagrebs, mit dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zusammenzuarbeiten. Einige skandinavische Staaten hatten deswegen gestern erneut Bedenken vorgetragen. Doch die Mehrheit, darunter die Bundesrepublik, drängte auf eine rasche Aufnahme des Landes.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen