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Kritik an Kinkels Teheran-Trip

Teheran (ap) — Der iranische Präsident Haschemi Rafsandschani hat Deutschland die weitere Hilfe seines Landes bei den Bemühungen um die Freilassung der deutschen Geiseln im Libanon zugesichert, sagte Bundesjustizminister Klaus Kinkel am Mittwoch nach einem Treffen mit Rafsandschani in Teheran. Bei den Gesprächen, die er bisher mit Justizminister Abdullah Nuri, Justizchef Mohammed Jasdi und Außenminister Ali Akbar Welajati führte, standen nach Angaben des Bonner Ministers die Menschenrechte in dem islamischen Land und die weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen Iran und der Bundesrepublik im Vordergrund. Nach Kinkels Worten zeigte sich Iran bei den Gesprächen daran interessiert, mit der Bundesrepublik auch zu einem Dialog über die Menschenrechte zu kommen. Das Land, dem immer wieder eine schwere Mißachtung grundlegender Rechte vorgeworfen wird, fühle sich oftmals „zu Unrecht angegriffen“. Die in Opposition zur Teheraner Regierung stehenden iranischen Volksmudschaheddin übten Kritik an dem Besuch Kinkels. In einer in Köln veröffentlichten Erklärung hieß es unter anderem, wer den Funktionären des iranischen Regimes, unter welchem Vorwand und mit welcher Begründung auch immer, die Hand reiche, werde die Machthaber in Teheran letztlich nur „zu weiteren Massakern und noch mehr Unterdrückung ermutigen“.

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