: Kritik an Kapitalentzug aus Wasserbetrieben
Die zukünftigen privaten Investoren bei den Wasserbetrieben könnten zuviel Kapital aus dem Konzern entnehmen, bemängelt die Gewerkschaft ÖTV. Das führe entweder zur Schwächung der Wasserbetriebe oder zur Erhöhung der Wasserpreise auf Kosten der Verbraucher. ÖTV-Sekretär Norbert Schmidt bezieht sich auf das Memorandum, das die Investmentbank Merrill Lynch an die interessierten Investoren verschickt hat. Das Konzept sieht für die Zukunft eine jährliche Kapitalentnahme von bis zu rund 280 Millionen Mark vor, während die Wasserbetriebe in diesem Jahr ans Land nur etwa 190 Millionen zahlen müssen. Zur Berechnung der Verzinsung des Investorenkapitals hat Merrill Lynch das „betriebsnotwendige Eigenkapital“ der Wasserbetriebe mit rund 5,9 Milliarden Mark angesetzt. Nach Abzug des Fremdkapitals, das die Wasserbetriebe bei Banken aufgenommen haben, bleiben rund 3,5 Milliarden Mark Eigenkapital. Das novellierte Berliner Betriebegesetz sieht auf dieser Basis eine Verzinsung von rund acht Prozent (280 Millionen Mark) vor, von denen das Land und die privaten Investoren jeweils die Hälfte erhalten. taz
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