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Krise in der ElfenbeinküsteHalb Abidjan wird zur Kriegszone

Seit der Präsidentenwahl vom November 2010 herrschen heftigste Kämpfe in der Elfenbeinküste. Rebellen rücken immer näher auf Laurent Gbagbos Präsidentenpalast vor.

Verwüstung: Ein Mann steht vor einem von den Pro-Ouattara Rebellen zerstörten Geschäft in Williamsville. Bild: reuters

BERLIN taz | Bei den schwersten Kämpfen in der ivorischen Metropole Abidjan seit den Präsidentschaftswahlen vom November 2010 haben sich Rebellen, die den gewählten Präsidenten Alassane Ouattara unterstützen, bis an den Rand des Stadtzentrums vorgekämpft.

Wie Nachrichtenagenturen am Dienstag übereinstimmend meldeten, rückten die sogenannten "Unsichtbaren Kommandos", die in den letzten Wochen faktisch die Kontrolle über die Ouattara-Hochburg Abobo am Nordrand der Stadt übernommen hatten, am Montag in andere Stadtviertel aus und starteten in der Nacht zu Dienstag Großangriffe auf militärische Einrichtungen.

Im Stadtviertel Adjamé tobten demnach schwere Kämpfe um das Elitepolizeicamp CRS der Truppen des noch amtierenden Expräsidenten Laurent Gbagbo. Die Angreifer wurden mit Verstärkung aus einem nahen Gendarmeriehauptquartier zurückgeschlagen. Die Kämpfe seien "sehr heftig" gewesen, sagte ein Polizist gegenüber AFP: "Ohne die Unterstützung der Militärs wäre das Lager gefallen." Dann hätte den Rebellen der Weg ins Zentrum von Abidjan offengestanden. Den Angaben zufolge befanden sie sich keine drei Kilometer von Gbagbos Präsidentenpalast entfernt; Abobo, wo die Rebellen stationiert sind, liegt 10 Kilometer weiter nördlich.

Am Wochenende hatten Gbagbos Truppen ihre bisher größte Offensive gegen die Rebellen in Abobo geführt, wurden aber offensichtlich zurückgeschlagen. Dies folgte auf die endgültige Bestätigung Ouattaras als Präsident der Elfenbeinküste durch die Afrikanische Union (AU). Seitdem hat sich die Lage in Abidjan drastisch verschärft, nachdem die ständigen Kämpfe in Abobo dem Stadtteil bereits den Spitznamen "Bagdad" eingebracht hatten.

Eine Strategie Gbagbos, mit seiner diplomatischen Schlappe umzugehen, ist nicht zu erkennen. Er traf sich gestern mit seinen höchsten Generälen, um Gerüchten entgegenzutreten, er habe die Kontrolle über die Streitkräfte verloren. Gbagbos Jugendminister Charles Blé Goudé, Anführer der radikalen Gbagbo-treuen "patriotischen" Milizen, kündigte einen "historischen Appell zur Befreiung der Elfenbeinküste" an.

Die Rebellen der FN (Forces Nouvelles), die seit 2002 den Nordteil der Elfenbeinküste beherrschen und Ouattara als Präsidenten anerkennen, rückten derweil im äußersten Westen des Landes nahe der Grenze zu Liberia ebenfalls weiter ins Gbagbo-Gebiet vor. Sie nahmen nach eigenen Angaben am Wochenende mit der Kleinstadt Doke eine vierte Ortschaft ein und setzten so ihren Vormarsch entlang der wichtigsten Straße aus dem Grenzgebiet ins Landesinnere fort, den sie vor zwei Wochen begonnen hatten.

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19 Kommentare

 / 
  • AA
    Andreas Ackermann

    1-Gaou an Daniel: "Wenn du ebenso strenge Massstäbe an die TAZ anlegen würdest, dann käme da aber eine noch deutlich längere Liste zustande, da habe ich aber noch nichts von dir gelesen?"

     

    Mach du doch mal. Liste doch mal bitte die Fehler der taz-Artikel zum Thema auf. Und damit meine ich nicht wie bisher "Widerlegen" durch Ausdenken wilder Gigantenverschwoerungstheorien mit Sarkozy in der Mitte, sondern klare unwidersprochene Fakten anstelle von (Irr-)Glauben. Auch gern und grade so kleine Sachen eben wie MP vs. Praesident.

  • A
    Andreas

    an @Rumpel,

    ich war 2006 und 2008 für längere Zeit in Liberia und in der Elfenbeinküste und habe dort als Kameramann für soziale Projekte unentgeldlich gearbeitet. Ich habe in den Gettos Abobo und Duala in Monrovia,privat bei afrikanischen Freunden gewohnt und die Menschen dort lieben und schätzen gelernt. Die Lebensumstände, die Sorgen und Nöte der Ärmsten habe ich hautnah erlebt und es macht mich zornig wenn ich sehe, wie dies Menschen wie Gbagbo am Arsch vorbei geht. Sie stopfen sich und ihren Günstlingen die Taschen voll, andere hungern und sterben.Ich habe mich jahrelang, intensiv mit dem Thema Weltwirtschaft und Globalisierung auseinandergesetzt. Die Wirtschaftspolitik des Westens gegenüber der dritten Welt ist kriminell und beschämend. Trotzdem ist der Artikel einseitig und zeugt von wenig Sacherverstand. Das erinnert mich mehr an alte Klassenkamprethorik, die in diesem Konflikt völlig fehl am Platz ist. Es geht Gbagbo nur um Macht und Kohle. Von politischen Zielen oder idealen hört man nichts was man ernst nehmen könnte. Und warum? Weil Leute wie Gbagbo genauso zum neokolonialen Systhem gehören wie die industrie Nationen. Alle bereichern sich auf kosten der Ärmsten.

     

    An @Gunnar Sturm,

    ich habe niemanden als Ratte bezeichnet, sondern eine gängige Metapher verwendet. Aber ich denke, dass du das, wie Daniel Preissler schon bemerkte, genau weist. Daniel hat alles schön auf den Punkt gebracht und dem muß ich nichts mehr hinzufügen. Vielen Dank Daniel.

     

    an @ralph podzwadowski,

    jeder Tote, egal von welcher Seite tut mir leid! Deshalb muß der Scheiß sofort aufhören. Ich liebe das Land, ich habe viele Freunde dort und es tut mir in der Seele weh, was dort gerade passiert. Aber was du offensichtlich immmer wieder übersiehst ist, das 2002/2003 Rebellengruppen (MPCI, MPIGO und die MJP) zusammen mit Söldnern aus Liberia "für" Gbagbo gekämpft haben und unter anderen für das Massaker in Duékoué verantwortlich waren. Schau dir mal die Bilder an: http://cridecoeur.free.fr/fengolo.htm

    Du schmeißt einfach alles in einen Topf und schreibst forces nouvelles drauf. Es gab Rebellen auf beiden Seiten und es gab auch Opfer auf beiden Seiten. Du machst es dir zu einfach.

  • 1
    1-gaou

    @Daniel: zu dem Artikel aus der JW mußt du aber schon sehr haareklauben um drei Punkte zum bekritteln zu finden! Wenn du ebenso strenge Massstäbe an die TAZ anlegen würdest, dann käme da aber eine noch deutlichg längere Liste zustande, da habe ich aber noch nichts von dir gelesen?

     

    "der Kompromiss ... war keiner" - also das war für dich ein Kompromiß, was da abgelaufen ist? das war ein "in-die-Wahl-zwingen" von Seiten der UNO und dahinterstehenden Kräften ohne die ausgehandelten Bedingungen auch einzuhalten. Ein Beispiel? Im Ouagadougou-Vertrag ist festgelegt, dass die UNO die Rebellen bis zwei Monate vor Beginn der Wahlen entwaffnet. Das ist nie geschehen, willst du das bestreiten?

     

    dau sagst: "- politisch falsch ((den Konflikt) "prägen kontroverse Politikkonzepte" - darum geht es nicht!)" um was denn dann? Hörigkeit gegenüber Sarkozy-Frankreich gegen Öffnung Richtung China zum Beispiel - deswegen ja auch das starke Interesse Frankreichs - in Burkina interessiert dagegen niemanden, dass die Wahlen gefälscht wurden!!!

     

    und du schreibst: "- und fachlich schlecht ("Alassane Ouattara ..., ein ehemals hochrangiger Funktionär des Internationalen Währungsfonds und EXPRÄSIDENT (1990–1993)" - Ouattara war MP)" - wirklich ein FEHLER, statt ex-Ministerpräsident ein schlampiges Ex-Präsident! darf ich daran erinnern, dass anfangs in KEINER Presse Deutschlands (Ausnahme FAZ + JW !!) erwähnt wurde, dass Ouattara schon mal in der Regierung sass und da unter anderem die "Ausländeraufenthaltsbescheinung" eingeführt hat? Das hat viele Leserbriefe von vielen gekostet, bevor da die restliche Presse mal darüber informierte (wenn überhaupt)....

  • DP
    Daniel Preissler

    @Gunnar

    ich hatte gestern schon geantwortet, der Kommentar ist wohl verschütt' gegangen, sorry!

     

    @Ralph

    Niemand hier hat Menschen mit Ratten verglichen! Ich bin ganz deiner Meinung, dass das egal bei welchem Konflikt nicht passieren darf! Dafür ist die Assoziationskette gerade im deutschsprachigen Raum zu eindeutig festgelegt.

    Andreas hat das auch nicht getan, der Satz "Die Ratten verlassen das sinkende Schiff" ist eine alte Metapher, die niemandem seine Menschlichkeit abspricht. Sie gehört nicht in die "Mensch-Ratten-Metaphorik", die die Nazis für Menschen verwenden und andere wiederum für Nazis. Das weißt du eigentlich auch, schätze ich.

    Genauso finde ich es unlauter, Andreas und mir (denn wir haben hier am meisten gepostet) zu unterstellen, wie würden uns über Tote freuen, solange es die Richtigen sind. Ich kenne Teile Westafrikas ganz gut und weiß wie schnell in einem Konflikt (vereinfachend: zwischen 2 Volksgruppen) in der einen Situation Vertreter der einen Seite sich unmenschlich verhalten und in einer anderen Situation (die eigentlich dieselbe ist, nur mit anderr Rollenvergabe) Vertreter der anderen - so jüngst gesehen bei Malinke und Peul vor bzw. nach dem 2. Wahlgang in Guinea. Das böse Volk gibt es genausowenig wie das gute! Da sind wir uns denke ich einig!

     

    Grüße, Daniel

  • DP
    Daniel Preissler

    @Rumpel

    Der Artikel in der JW ist

     

    - tendenziös und geschichtsvergessen ("die an Ausgleich orientierten Kräfte"; "der Kompromiss ... war keiner" - einen Ausgleich/Kompromiss gab es vorher schon, die geforderten "international kontrollierten Neuwahlen" auch: Gbagbo hat verloren),

     

    - politisch falsch ((den Konflikt) "prägen kontroverse Politikkonzepte" - darum geht es nicht!)

     

    - und fachlich schlecht ("Alassane Ouattara ..., ein ehemals hochrangiger Funktionär des Internationalen Währungsfonds und EXPRÄSIDENT (1990–1993)" - Ouattara war MP)

     

    Also vergiss es!

    Grüße, Daniel

     

    libération na to !

  • R
    Rumpel

    @Andreas:

     

    Was bitte ist an dem Artikel unglaubwürdig? Seine Herkunft? Andere Argumente hast du nicht?

    Informierst du dich nur aus Zeitungen die die segensreiche Wirkungen des IWF in höchsten Tönen loben?

     

    Ich finde daß der Artikel eine recht neutrale Darstellung der Geschichte des Konflikts bringt, und die (wirtschaftlichen) Hintergründe in den letzten Absätzen erläutert. War der Artikel für dich zu lang? Oder übelste kommunistische Hetze?

     

    Lies ihn doch einfach nochmal, und zeige mir, wo er verfälscht:

     

    http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Elfenbeinkueste/gewalt2.html

     

    Oder hätte die AG den Guttenberg machen sollen und die Quelle weglassen?

     

    Vielleicht solltest du dich mal ein bißchen über Wirtschaftspolitik, Globalisierung und wie unsere Regierung mit Statistiken lügt bei einem informieren, der es vom Staatssekretär unter Schiller, Abteilungsleiter unter Köhler bis zum Chef der europäischen Entwicklungsbank brachte, also wohl kein Kommunist. Dafür empfehle ich dir die Website jjahnke.net

  • RP
    ralph podzwadowski

    Bei machen Zuschriften bekommt man den Eindruck, sie befuerworten,ohne wenn und aber,das Morden im Namen der "Demokratie". Es gibt nur einen Taeter(biblisch sicher) und der muss weg,egal wie. Fakten sollten immer moeglichst neutral betrachtet und bewertet werden; auch wenn man von vornherein Vorurteile hat. Damit kann man dann am ehesten zu einer ausgewogenen Entscheidung gelangen(wenn man es denn ueberhaupt will;(falsche?)Gewissheit ist ein Segen).

    Leider ist Politik im besten Fall ein Konsens eines Kompromises des kleinsten gemeinsamen Nenners der beteiligten Partein.

    Menschen als Ratten zu bezeichen ist bezeichnet. Stichwort Diskriminierung von Gbagbo;siehe (wirkl.einfach nachpruefbar) 1-Gaou.

    Die meisten Toten sind nun eindeutig DURCH die Rebellen seit 2001 massakriert worden, Gbagbo duerfte sich ja nicht selbst geputscht haben und die Opfer-Familien, vorwiegend aus dem Norden und Westen des Landes, sollten es wissen.

    Sichwort: Privatisierung: Ja, Gbagbo hat Geschaefte u.a. auch mit den Franzosen gemacht(sind auch Menschen), die sind aber schon seit Houphouet dabei. Gbagbo hat aber deren Anteile teils drastisch reduziert(unter ADO's Agide als Premierminister waren die Vertraege sehr gut ... fuer die Franzosen). - Thema:Die Kakaopreise fuer Lieferung Maerz 2011 waren auf einem 30 JAEHRIGEM HOCH !; aber nun wieder etwas fallend(aber Dank ADO-Embargo leiden/hungern MILLIONEN!! aller Parteien). Stichwort Korruption: welches Land(suedlich von Schweden)hat kaum od. keine? Ist Gbagbo global schuldig dafuer?

    Stichwort Verfassungsrat: es sind! 7(vorw.Richter) und unabhaebgig(nicht lachen;in jedem Land(auch F und USA) mit solch einem Verfassungsorgan bestimmt der jeweilige Praesident die Mitglieder. Gbagbo kann/darf also keine Neuwahlen anordnen.Und wenn man anfaengt nicht an die Landesinstitutionen zu glauben herrscht Chaos oder sagen sie dem Polizisten auch: ich bezahle die Strafe nicht; sie sind ja SPD Mitglied? Ado und auch die UA erkennen Yao N'Dre an; aber seltsamerweise nicht seine Entscheidung???

  • MK
    Martin K.

    @Aulaba "überkommt mich Verzweiflung ob ihrer Naivität."

     

    Also zunächst mal ist die deutsche Presse gar nicht so übel. Ich erinnere mich an den Irak-Krieg, in dem in Großbritannien und den USA weitgehend unkritisch mit der ganzen Massenvernichtungswaffenlüge umgegangen wurde, aber hier ging's gut zur Sache.

     

    Euer Glaube, dass es sich hier um die Gigantenverschwörung zu Ungunsten Gbagbos handelt, ist nun mal recht offensichtlich ein Irrglaube, ein am Strohhalm festhalten, weil man sich halt nicht eingestehen mag, dass der/die PartnerIn verbissen falsch liegt.

     

    Das beim Namen zu nennen, hat mit Naivität nichts zu tun. Die meisten derer, die sich die Mühe machen, hier zu kommentieren, haben sich die Fakten dem Anschein nach angeguckt. Ihr versucht sie halt mit abstrusen Verschwörungstheorien zu entkräften und das landet auf dem Bauch. Gerade eben weil ein respektabler Anteil der deutschen Presse sich um faktenbasiertes Berichten bemüht.

  • A
    Andreas

    an @ Gunnar Sturm,

    dein Link ist nur ein Artikel aus der "Jungen Welt", einer marxistisch orientierten Tageszeitung und früheres Zentralorgan der SED-Jugendorganisation. Für die ist Gbagbo noch der große Sozialist. Die sind auch völlig kritiklos pro Fidel Castro. Das ist für mich alles andere als eine glaubwürdige Quelle.

    Und das jetzt alle Blut an den Händen haben, ist ja wohl Gbagbos schuld. Er hatte die Möglichkeit nach der Ivorischen Verfassung das Wahlergebnis nicht anzuerkennen und eine Neuwahl zu beantragen. Das hat er aber nicht gemacht, sondern sich gleich vom korrupten Verfassungsrat, dessen Vorsitzender, Paul Yao N´Dré der ein Anhänger Gbagbos ist, zum Präsidenten ernennen lassen. Soll das demokatisch sein? Davon liest man nie was in deinen Leserbriefen.

  • GS
    Gunnar Sturm

    Die Geschichte zeigt: Alle Konfliktparteien (Gbagbo/Ouattara/Force Novelle/ONUCI/Frankreich) haben viel Blut an den Händen...wer lügt/tötet nun am besten???

    Was meine Meinung festigt, ist das was ich selber beurteilen kann: die Wahlmanipulationen!

     

    Anbei ein aktueller, ausgewogener Bericht:

     

    http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Elfenbeinkueste/gewalt2.html

  • A
    Andreas

    An @1-Gaou,

    Gbagbo macht keine rassistische Politik?

    Gbagbo hat ganz offen den Nachbarländern mit einer Flüchtlingswelle gedroht, indem er deren Bürger welche an der Elfenbeinküste leben, gewaltsam aus dem Land vertreibt. Er hetzt die Baoulé , gegen die Dioula und Bété auf , sowie die Christen gegen die Moslems. Und sein Instrument dafür ist Blé Goudé, der in der schon in der Vergangenheit als Führer einer nationalistischen Studentenbewegung gegen Weisse und Einwanderer gehetzt hat und auch vor Gewalt nicht zurückschreckte. Und das ständige, scheinheilige Gequatsche Gbagbos über die bösen Franzosen und dem Neokolonialismus der westlichen Welt (den ich auf das schärfste verurteile aber von Gbagbo nur als Totschlagargument benutzt wird, während er in der Vergangenheit bestens davon Profitiert hat). Während seiner Amtszeit hat er dicke Geschäfte mit den Franzosen gemacht. Die Erdölrechte hat er schon längst an Total verkauft, der Hafen Abidjans ist für Jahre an den französischen Inverstor und Kumpel von Nicolas Sarkozy,Vincent Bolloré verpachtet. Die ivorische Telekom hat er an die französische Telekom verscherbelt. Und die Air Ivoiré die in Konkurentz zur Air France stand und Zukunft hatte, ist kaput weil Gbagbos Leute sich die Taschen vollgesteckt haben, bis sie Pleite war. 2002 haben ihm die franzosen während des Bürgerkriegs den Arsch gerettet. Alles nur dummes Gelaber von Gbagbo. Der Typ schreckt vor nichts zurück und gehört in den Knast. Ich habe heute ein Video gesehen in dem die Jungen Patioten zwei Ouattra-Anhänder auf offener Straße lebend verbrannt haben. Gbagbo und seine Leute müssen sofort gestoppt werden.

  • A
    Aulaba

    Dank an 1er Gaou und Gunnar Sturm für die differenziertere Kommentierung der Vorgänge, die leider in taz auch nur parteiisch, teilweise verfälschend und vereinfachend dargestellt wurden. Das einzige, was man als nicht beteiligter Deutscher aus der Presse darüber lernen kann, ist, dass man ÄUßERST vorsichtig mit den angeblich objektiven Fakten der ach so freien und unabhängigen Qualitätspresse aus in einem intellektuell so hoch entwickelten Land wie Deutschland umgehen muss. Das betrifft nicht nur die taz, aber wenn ich mir die Kommentare einiger Weltversteher und -erklärer ansehe, überkommt mich Verzweiflung ob ihrer Naivität.

  • 1
    1-Gaou

    @Andreas + Daniel: belegt doch mal bitte euere Behauptung zum Thema "Gbagbo schürt Ausländerhass" mit Belegen und Quellen, anstatt das einfach immer wieder zu behaupten! Der Tatsache, dass ich schon vor zwei Monaten geschrieben habe, dass die ersten diskriminierenden Ausländergesetze (carte de sejour / Ausländeraufenthaltserlaubnis) von Ouattara während seiner Amtszeit als Premier unter Diktator Houphouet Boigny erlassen wurden, habt ihr nicht widersprochen. Weil's nachweislich stimmt! Und auch die Tatsache, dass Präsident Gbagbo diesen diskriminierenden Erlass wieder abgeschafft hat, werdet ihr doch wohl auch nicht bestreiten wollen? Oder ??

     

    Und: die beiden Zuschriften aus Abidjan von Ralph und Torsten sind fundiert im Gegensatz zu euerer Klassenkampf-Revoluzzer-Begeisterung aus Deutschland für den Favoriten von Sarkozy und FrancAfrique: Ouattara.

  • A
    Andreas

    Ich habe gerade die Info aus Abidjan bekommen das Blé Goudé von seinen eigenen Leuten an der Grenze zu Ghana erwischt wurde, als er sich absetzen wollte. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Gbagbo ist bald weg!

  • GS
    Gunnar Sturm

    Herr Preisler,

     

    man darf nicht einfach nur eine Seite betrachten. Die Rebellen sind lieb zueinander...aber wehe sie finden einen der kein Duala spricht! Dann wirds gefährlich.

     

    Betrachten Sie doch einfach mal die protagonisten der Rebellen, die haben doch eine Amnestie erhalten, sind die taten deswegen ungeschehen. Und wer war massgeblich an der Amnestiegebung beteiligt? Campaore, Frankreich und die ONUCI .... gehen wir mal durch:

    Campaore: Demokrat per Definition Frankreichs (also ein Mörder und Alleinherscher)

    Frankreich: Beschützer und Ausbilder der Rebellen

    UNOCI: die sollten die Rebellen entwaffnen, tatsächlich haben die Rebellen neue Waffen!

     

    Nun gibt viele viele UNtaten...per Zählung zu entscheiden wer gut oder böse ist, ist albern!

     

    Was ich aber selber beurteile, weil ich mir die Wahlergebnisse im Detail angesehen habe: die Wahlen wurden zugunsten Ouattaras manipuliert!!! (ivoireleaks.de)

  • A
    Andreas

    an @ralph podzwadowski,

    deine Komentare sind unerträglich. Bis jetzt setzt nur Gbagbo schwere Waffen ein. Es sind Gbagbos Kampfhubschrauber die über Abobo kreisen und es sind auch Gbagbos Panzerfahrzeuge die duch Abobo brettern und wahllos in die Häuser schießen, was mir Freunde aus Abobo telefonisch berichten.

    Du sagst selbst, dass es die letzten 11 jahre nicht gut lief, vergisst aber zu erwähnen, dass davon 10 jahre Gbagbo an der Macht war.Die letzten fünf Jahre ungewählt, da er jede Wahl verhindert hat. Das Resultat ist, dass es dem Land beschissener geht als je zuvor. Nur den korrupten Eliten geht es gut. Die Armut hat in einem erschreckenen maße zugenommen. In Abobo leben viele Leute unter unmenschlichen Bedingungen. Gbagbo hat dafür bei der Wahl die Quittung bekommen. Es waren Gbagbos Leute die mit dem Morden anfingen.

    Es ist sein rassistischer Erfüllungsgehilfe Blé Goudé, der seine Leute aufstachelt jeden umzubringen der nach dem Weg fragt, weil es ein Anhänger Ouattaras sein könnte und zur Gewalt gegen UN-Soldaten aufruft. Aber für dich ist nur Ouattara und die Forces Nouvelles an der Situation schuld und Gbagbo ist der grosse afrikanische Freiheitskämpfer. Wach mal auf. Weg mit Gbagbo!

  • DP
    Daniel Preissler

    es geht nicht nur um Demokratie, sondern auch darum, dass Gbagbo, seine Frau, Goudé und andere Hass auf die Bevölkerung des Nordens und auf Einwanderer schürt und die Gefahr eines Völkermords gegebn bleibt, solange Gbagbo an der Macht ist.

    Die Rebellen dürfen deiner Meinung nach keine Gewalt anwenden, um den Konflikt zu beenden, Gbagbo schon, oder wie meinst du das (ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe)? Die meisten und ersten Toten im wiederaufgeflammten Konflikt sind übrigens von den Gbagbo-Befürwortern zu verantworten. Die neuen Rebellen in Abobo sind die Antwort auf des nächtens marodierende Mord- und Plünderungskommandos.

    Natürlich geht es dem Land nach 9 Jahren Rebellion und 11 Jahren Gbagbo und bald 20 Jahren niedrigem Weltmarktpreis für Kakao schlecht. Rassismus hilft nicht, deswegen: weg mit Gbagbo!

    Grüße und ja: ich wünsche allen Bewohnern von Abidjan und CI ein gutes Frühstück! Würde Gbagbo nicht soviel fressen... (aber da ist e natürlich nicht der Einzige).

    Daniel

  • TZ
    Torsten Zerahn

    Endlich mal ein Kommentar der mir gefaellt, auch wenn er noch zu harmlos ist. Sorry,aber ich sage es immer wieder-wer hat denn wirklich ein interesse an dieser kriese,die franzosen doch wohl.was koennen die schon allein auf die beine stellen,nichts.sie sind abhaenging von gestohlenen bodenschaetzen,da steht ihnen ein herr gbabo nur im weg.

    es gibt videos in dem zu sehen ist wie franzoesische soldaten mit rebellen einen ivorischen gendarmen die kehle durchschneiden in einem wirklich ekelanregenem ritual das einem schlecht wird.es ist auch zu sehen wie franzoesische leutnants,oberst oder was auch immer mit den rebellen gemeinsam das blut des gendarmen trinken,alles untermalt mit musik von alpha blondie.heute geben dir die rebellen die moeglichkeit zu enscheiden auf welche art und weise du sterben willst,verbrennen oder aufschneiden.wer die wahl hat die qual.die rebellen werden fleissig von uno und franzosen unterstuetzt und die journalistische berichterstattung tut den rest dazu um die krise mehr aufzuheizen.dann mal gute nacht,das hat nicht mit gerechtigkeit zu tun.ich lebe selber in abidjan und weiss sehr genau wovon ich rede.

  • RP
    ralph podzwadowski

    Sehenden Auges in den Buergerkrieg; heute 4 tote(jugendliche) pro Gbagbo in 2 plateau am hellichten Tage bei einer Strassensperre mit Kalaschnikof's erschossen-1 Frauen in Quartier Yopogon(pro Gbagbo)erschossen, auch ein Iman einer bekannten Moschee,Menschen fluechten aus Abobo/Anyama. Ueberall sterben Leute durch einen gewollten Guirilliakrieg in STADTVIERTEL!! voller Zivilisten - und da gibt es Leute die das befuerworten und von Gerechtigkeit des Wahlergebnisses faseln(CIE ist nunmal nicht die CC mit deren Vollmachten, oder wird das auch bestritten)? wieviel soll man denn noch ermorden damit nun doch endlich der "gewaehlte" und uneingeschraenkt beliebte Dr.Alassane Dramane Ouattara inthronisiert wird? Also man hat die Wahl gewonnen, ist international anerkannt und darf nun solange Krieg fuehren bis man im Palais sitzt? Natuerlich werden(unter Ausschluss der jeweiligen Bevoelkerungen) von der internationalen Gemeinschaft friedensstiftende Maschinengewehre,Panzerfaeuste bis hin zu Hubschraubern gestellt,geliehen,geschenkt bzw.auch die Logistik und Ausbildung dazu.

    Es wird einfach unter dem Stichwort Freiheitskampf mit allen Mitteln der inter. Gemeinschaft gemordet bis das gewuenschte Ergebnis passt. Selbst wenn ADO mit der UNGLAUBLCH ueberwaeltigten Mehrheit von ca. 300.000 Stimmen von 4,8 Mio. oder nur 4,2 Mio.Stimmen(von ca. 20 Mio.!! Einwohnern) "gewonnen haette" findet man das toeten dafuer ok und erstrebenswert. Es geht ja schliesslich um Freiheit, Gleichheit und Bruederlichkeit oder aehnliches und vorher hat Gbagbo mindestens so wie Saddam,Pol Pot bzw; afrikanisch Idi Amin usw. despotiert. Und ja!es geht dem Land NACH 11 JAHREN REBELLION schlecht und die gleiche Leute haben aber immernoch nicht genug. Wie kann man ein Land unter solchen Umstaenden prosperierend fuehren? Aber ebendso muss zu erwarten sein das der Praesident handelt und das Land auf die Zukunft einstellt und dazu notwendigen Massmahmen und selbst ergreift

    und sich nicht auf andere Laender mit deren eigeninteressen verlaesst.

    Wuensche allen eine gute,ruhige Nacht und ein volles Fruehstuecksbuffet; vielleicht wuenschen Sie es auch "ANDEREN"