: Krise beigelegt
Nach vier Monaten einer lähmenden politischen Krise in der Ukraine haben die verfeindeten Parteienlager ein Bündnis geschlossen. Der pro-westliche Präsident Wiktor Juschtschenko stimmte gestern der Nominierung seines pro-russischen Rivalen Wiktor Janukowitsch für das Amt des Ministerpräsidenten zu. Er wisse um die Schwierigkeiten seiner Entscheidung, sagte Juschtschenko bei der Bekanntgabe. „Aber dies ist eine einzigartige Chance, die beiden Seiten des Dnjeprs zu vereinen“, sagte er mit Blick auf die politische Spaltung zwischen dem pro-russischen Osten und dem EU-freundlichen Westen des Landes. „Wir haben eine gute Chance, dem politischen Krieg zu entkommen und uns wieder dem politischen Wettbewerb zuzuwenden.“ Juschtschenko versicherte, die pro-westliche Strategie seiner Regierung werde auch künftig fortgeführt. Zu Streitfragen wie einem möglichen Nato-Beitritt sollten Kompromisse gefunden werden. Die Partei von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko, der einstigen Weggefährtin Juschtschenkos während der orangenen Revolution im Herbst 2004, boykottierte die Einigung. Im Laufe des gestrigen Tages wurden Verhandlungen über die Regierungsbildung aufgenommen. Diese sollen nach dem Willen von Juschtschenkos Partei „Unsere Ukraine“ bis Ende der Woche abgeschlossen werden. Die Zustimmung des Parlaments zu dem Bündnis noch am Donnerstag galt als sicher, da es über eine deutliche Mehrheit verfügt. AFP