piwik no script img

Krieg in AfghanistanLuftangriff am Fluss

Ein Bundeswehroffizier fordert nach einer Lkw-Entführung in Kundus US-Luftunterstützung an. Die Folgen scheinen fatal zu sein. Es werden dutzende Tote befürchtet.

Die Bundeswehr ist mit Panzern unterwegs, jetzt braucht sie Luftunterstützung. Bild: reuters

Afghanen kennen das: Ihr Fahrzeug wird an einem Ceckpoint gestoppt - doch sind sie nicht sicher, von wem. Polizei oder Armee? Oder von Taliban? In der Nacht zum Freitag waren es auf der Straße von Kundus nach Kabul die Taliban.

Gegen 1.50 Uhr Ortszeit stoppten sie sechs Kilometer vom deutschen Wiederaufbauteam (PRT) entfernt einen Konvoi und kaperten zwei Lkws eines privaten afghanischen Unternehmens mit Kerosin für die Isaf-Truppen. Der deutsche PRT-Kommandeur in Kundus forderte einen Luftangriff an, der 40 Minuten später erfolgte. Dabei wurden nach Angaben der Bundeswehr "mehr als 50" Aufständische getötet.

Nach Aussagen von Zeugen brachten die Taliban die Fahrer um und steuerten in Richtung eines Dorfes. Sie blieben jedoch auf einer Sandbank im Kundus-Fluss stecken und begannen, Treibstoff abzulassen.

Dort schoss laut einem afghanischen Sender ein US-Flugzeug die Lkws in Brand, da solche Tanker oft für Selbstmordanschläge benutzt würden. Mit Hilfe einer Drohne habe die Bundeswehr zuvor die Lkws verfolgt und dabei 67 Taliban gezählt, verlautete es aus Bundeswehrkreisen in Kundus.

Die Gesamtzahl und Herkunft der Toten nach dem Luftangriff ist noch unklar. Der Gouverneur von Kundus, Muhammad Omar, sprach anfangs von 90 Toten, darunter 45 Taliban, einschließlich eines Kommandeurs namens Mulla Abdul Rahman, sowie vier Tschetschenen. Später korrigierte er sich auf 50 bis 60 Tote, "die meisten davon bewaffnete Taliban".

Augenzeugen sagten, dass sich bis zu 500 Anwohner am Kerosin bedient hätten. Rund 30 Menschen seien verletzt worden. Der Leiter des Kunduser Krankenhauses erklärte auf taz-Nachfrage, dort seien 15 Schwerverletzte eingeliefert worden, darunter drei Kinder.

Warum sich überhaupt nachts so viele Zivilisten dort aufhielten, lässt sich erklären: Im Fastenmonat Ramadan wird weit vor Sonnenaufgang gekocht und gegessen. Brennstoff ist teuer und eine Lkw-Entführung ein Ereignis.

"Ich gehe davon aus, dass fast alles gegnerische Kämpfer und Beteiligte gewesen sind", sagte hingegen der Sprecher des Bundesverteidigungsministers Franz Josef Jung (CDU) am Freitag in Berlin.

Er bestätigte, dass es ein deutscher Kommandeur gewesen sei, der das Flugzeug angefordert und den Feuerbefehl gegeben hatte. Es sei dies das erste Mal, dass ein Bundeswehroffizier einen Angriff mit derartig vielen Opfern befohlen hat. "Diese Dimension habe es so im Norden Afghanistans noch nicht gegeben."

Die Bundeswehr müsse davon ausgegangen sein, dass "keine unbeteiligten Zivilpersonen zu Schaden kommen würden". Denn sonst "darf ein Angriff nicht angeordnet werden", bestätigte der Sprecher die Nato-Order. Sollte sich erweisen, dass die Aufklärung mangelhaft war, könnte der Bundesregierung im Wahlkampf eine ähnliche Diskussion um zivile Opfer bevorstehen, wie sie die US-Regierung schon kennt. Seit einigen Monaten gibt es eine Direktive, die solche Vorfälle minimieren sollen.

US-Militärs haben solche Angriffe bereits als "Rekrutierungshilfe" für die Taliban bezeichnet. Nato-Generalsekretär Rasmussen spricht bereits von der "Möglichkeit ziviler Opfer". EU-Chefdiplomat Solana sprach den Angehörigen seine Anteilnahme aus. Präsident Karsai setzte eine Kommission ein. Auch eine deutsche Untersuchung wird es geben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

34 Kommentare

 / 
  • V
    valjumper

    Wann veröffentlich das Kriegsministerium die Namen und Adressen der Mörder??? Nachbarn, paßt auf!! Ich habe selbst einen solchen Mörder neben mir wohnen!!!

  • W
    Willy

    Die Bundeswehr agiert viel zu oft in eigenmächtiger Übertretung geltender Gesetze und Verträge und sie wird von den politisch Verantwortlichen nicht nur im Ausland häufig jenseits von Recht und Gesetz eingesetzt, wie ich hier gerade wieder lesen musste: http://bleib-passiv.de/beitraege/artikel/93-kollateralschaden-bundeswehr-zwischenbericht-zur-rwehrhaften-demokratiel-teil-1-inlandseinsaetze.html

  • K
    Karl

    Mir fallen zwei Dinge auf:

     

    1.Was machen "Kinder", alte Herrschaften und Frauen mitten in der Nacht um drei Uhr, mitten in der Wüste, bei zwei Tanklastern? (Übrigens schön, dass sich immer darüber echauffiert wird, dass Frauen und Kinder drauf gehen. Demnächst lese ich hier: "50 Tote, Gott sei Dank nur Männer!").

     

    2. Warum werden nirgends die zwei Fahrer der Laster erwähnt? Den beiden armen Teufeln wurden nämlich nach mehreren übereinstimmenden Berichten von den Taliban die Köpfe abgeschnitten um in die Gewalt der Tanker zu gelangen.

     

    Haben die keine Erwähnung verdient?

     

    Karl

  • G
    GDi

    Schäuble und seine Marionette Jung sehnen doch nichts mehr herbei, als einen Terrorangriff auf Deutschland, damit sie endlich Schäubles fixe Idee - den Einsatz des Militärs im eigenen Land - umsetzen können. Alles Gerede hat sie auf diesem Weg nicht weitergebracht. Da greift man halt zu anderen Mitteln. Ihrem Ziel sind sie damit sicherlich ein Stück näher gekommen. Sie freuen sich schon auf "Sicherungseinsätze" gegen Demonstranten und Streikende.

  • M
    Malli

    Also, wenn ich mir einige Kommentare hier durchlese, dann stimme ich zu, bei anderen kann ich nur den Kopf schütteln.

     

    Zunächst kann man das sich nicht so leicht vorstellen. Es gibt keine klare Ordnung, "der Feind" trägt kein X auf dem Rücken oder ist blau und die "Guten" sind grün. Das heißt, ich wage es nicht von hier aus, aus meinem schönen warmen Heim mit meinem vollen Kühlschrank zu sagen, wer ist Taliban, wer nicht, wer ist "Feind" und wer nicht. Zudem müssen die Soldaten innerhalb von Sekunden entscheiden, stehen dabei unter immensen psyischen Druck - gerade unter der Angst das eigene Leben verlieren zu können. Nun kann man sagen, Gut, die müssen ja nicht da sein. Stimmt. Und das dies zum Soldatensein dazu gehört. Stimmt auch. Nur haben diese Menschen den Job und glauben, doch etwas gutes in Afghanistan zu tun. Ich habe mich mal mit einem afghanischen Taxifahrer in Frankfurt unterhalten. Der würde lieber MEHR! Soldaten in seinem Land sehen, weil er sagt, dass das Leben unter den Taliban grausam war. Nun kann man sich streiten, WAS denn das eigentlich Ziel des Einsatzes ist. Sicherlich Aufbau des Landes. Aber die Realität ist doch Krieg. Zwar nicht so, dass Land A Land B überfallen hat, aber doch Krieg im Inneren, bei dem es Tote gibt.

     

    Ich verstehe, dass Jung sich vor seinen Offizier stellt. Als Soldat im Krieg würde ich das auch erwarten. Als Soldat im Krieg würde ich aber auch erwarten, dass die Politik EHRLICH ist. Ja, wir sind im Scheißkrieg und da gibt es leider auch zivile Opfer, dass läßt auch bei der Kampfführung der Taliban leider nicht vermeiden. Mit anderen Worten, die Taliban wissen genau, dass jedes zivile Opfer ein Baustein mehr für ein Nato-freies Afghanistan ist, in dem die dann freie Hand haben. Und denen sind Menschenwürde, -rechte und vor allem Leben egal.

    Damit heiße ich aber nicht gut, was da passiert ist. Aber man muss sich klar machen, was man will. Will man ein Land sich selbst und den Taliban überlassen? Oder will man helfen, was leider auch zu militärischen Einsätzen mit Toten führt? Egal wie man sich entscheidet, ich kann dieses Lamentieren, dieses Verschleiern und Nicht-Aussprechen einfach nicht mehr hören. Ich warte auf den Politiker, der sich hinstellt und sagt: Ja, wir sind im Krieg, es ist scheisse gefährlich aber wir sind von unserem Tun überzeugt. Und wir wollen keine zivilen Opfer, aber wenn es welche gibt, dann sagen wir es. Politiker, die sagen, ja, wir wollen den Einsatz nicht, aber es geht nicht anders, wenn man das Land von den Taliban befreien will, die die Amis ja aufgebaut haben... aber das ist ein anderes Thema.

  • V
    vic

    Herr Jung sollte sich mal über die Updates schlau machen. Sieht nicht gut aus für German Army oder für ihn persönlich.

  • V
    vic

    @ Hans B

    Nichts gegen deinen Kommentar, aber willst du wirklich Fotos von Opfern sehen? Ähh, wieso?

    Es gab gigantische Explosionen und Feuer.

    Ich glaube nicht dass du das wirklich sehen willst.

  • EA
    Edlef Arp

    Es wird sich heraustellen, dass der Offizier und Jung gemordet haben; sie werden vor Gericht gestellt und zur Freiheit verurteilt. Erhalten eine deftige Abfindung/Altersversorgung bzw. Ehrensold.

    Und alles geht weiter wie bisher!

  • DG
    Dirk Gober

    Hans B., haben Sie denn schon jemals Fotos von Opfern der NATO-Angriffe gesehen? Egal ob Afghanistan, Serbien, Bosnien?

    Nicht nur irgendwelche Geheimdienste halten diese zurück, sondern auch die ach so freie Presse, selbst dann, wenn sie verfügbar sind.

    Siehe dazu Seiten von Organisationen, die sich gezielt mit solchen Themen beschäftigen.

  • M
    Me.

    @ Hans B.

     

    liest du hier, kannst du verstehen warum es keine Opfer auf den Fotos zu sehen gibt.

     

    BTW: Ich kann deine Anklage verstehen, von Nuoviso sagte mal einer: "Wir zahlen diese besch.... Kriege in Irak und Afghanistan, dann haben wir auch ein Recht auf die Bilder damit wir sehen wie so ein Krieg aussieht".

     

    zum Anfang: Die Washington Post schreibt:

     

    "Viele der Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, und andere wurden in den Stunden nach der Explosion begraben...."

    http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/09/05/AR2009090502832_pf.html

     

    Al Jazeera spricht von 40 Toten Zivilisten.

    http://www.youtube.com/watch?v=04sqTMX9HVw&eu

     

    Inzwischen geht die Nato von 125 Toten aus.

    Ich nehme an die Zahl der getöteten Zivilisten ist höher als 40.

     

    Und irgendwie gibt es jetzt noch einen zweiten Kriegsschauplatz in Afghanistan: nämlich der zwischen Bundesregierung und Nato.

    McChrystal und Jung. Der eine will das der Krieg in Afghanistan human wird ( LoL ) und der andere will nicht daran Schuld sein das die Bundeswehr der Strategie einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht haben könnte.

     

    Heute Abend, ORF2, 22:50, dieser Aktion wegen hat die Welt diese Kriege in Afghanistan und Irak am Hals.

     

     

    grüsse

  • HB
    Hans B.

    Hallo,

     

    1. fällt mir auf das es keine Fotos von den Opfern gibt. Sind wir schon soweit, daß die Geheimdienste uns Informationen vorenthalten?

     

    2. Es scheint sich um ein Kriegsverbrechen zu handeln. Ich hätte mir als Jugendlicher im Unterricht über den Holocaust, niemals vorstellen können, daß heute nach 54 Jahren, sowas von einer deutschen Staatsmacht wieder möglich ist.

     

    3. Es ist mir unbegreiflich, wie ehemalige Parteien, die aus Friedensbewegungen entstanden oder stark beeinflusst davon waren, diesen Krieg als Stabilisierungseinsatz weiterhin unterstützen.

     

    4. Wie viele Tote muss es noch geben, dass auch die Grünen und SPD den Krieg beenden wollen? Die Unterscheidung zu behaupten, wenn es nur Talibane gewesen wären, wären hundert Tote in Ordnung, ist eine erschreckende militärische Sprache, da das meiste Fußvolk, ja gezwungener maßen, aus den Bedingungen heraus, da stand bzw. dort stehen. Stellen Sie sich mal vor den Kriegsdienst dort zu verweigern? Was hat nochmal Nazideutschland mit den sogenannten Deserteuren gemacht? Ich glaube nicht, dass sich die Taliban da zivilisierter Verhalten, auch ein paar Handvoll Dollar im Allgemeinen für den Sold, und Kerosin für das Volk sollen im diesem Fall mitgespielt haben.

  • D
    Diether

    Jetzt steht die NATO bald 8 Jahre in Afghanistan. Erreicht hat sie nichts außer einer inzwischen wieder zunehmenden Radikalisierung. Fehlen noch zwei Jahre, dann sind zehn Jahre um. So lange haben sich auch die Sowjets die Zähne an dem Land ausgebissen, bis sie den Schwanz einziehen und abziehen mussten.

     

    Wenn die zunehmende Kampfbereitschaft der Taliban, die ja noch nie gebrochen war, nur jetzt in Deutschland durch die Involvierung der Bundeswehr in Kampfhandlungen intensiv wahrgenommen wird, zu einer Volksbewegung im Sinne des Kampfes der Mudschaheddin gegen die Sowjets wird, dann erleben wir gerade den Anfang vom Ende des NATO-Einsatzes.

     

    Hätten wir uns alles sparen können. Die Terroristencamps in Afghanistan hätte man sicher auch anders ausschalten können, ohne zu versuchen, dem Land westliche Demokratie aufoktroyieren zu wollen. Das weckt Widerstand in einem über Jahrhunderte widerstandserprobten Land. Dabei werden nicht nur horrende Geldbeträge verbrannt, sondern auch noch viele Menschenleben sinnlos geopfert. Eine verantwortungsvolle Politik sieht anders aus. Deshalb: NATO RAUS AUS AFHANISTAN! Ich wähle jedenfalls nur eine Partei, die das unterstützt.

  • H
    Heinz

    Die Bundeswehr müsse davon ausgegangen sein, dass "keine unbeteiligten Zivilpersonen zu Schaden kommen würden". Denn sonst "darf ein Angriff nicht angeordnet werden"

     

    Lachhaft. Unsere Jungs dürfen keine Zivilisten angreifen, das sagt die Vorschrift. Ergo beweist der Angriff, dass es dort keine Zivilisten gab, sonst wäre ja nicht angegriffen worden. Für wie dumm halten die uns eigentlich?

  • JC
    Jaime Ceron

    Mörder, Mörder, Mörder

  • T
    tom

    wirklich, taz? eine "lkw-entfuehrung"? wenn mir hier in deutlschland jemand das fahrrad klaut, spricht doch auch niemand von einer entfuehrung, sondern von diebstahl...

     

    auch wenn entfuehrung dramatischer klingt, in diesem fall ist das glaube ich nicht angemessen

  • PW
    Peter Weigelt

    Die Taliban kapern einen Lastwagen mit Kerosin und die hochgerüstete deutschen Soldaten fordern Luftunterstützung an?

     

    Weil man befürchtet, das der LKW als Bombe verwendet wird, sprengt man diesen in Luft?

     

    Ach ja, und zum kapern des LKWs brauchen die Taliban eine Truppe von 60 Kämpfern?

     

    Wenn es nicht so traurig wäre, man müßte sich totlachen ;-)

  • FL
    Felix Laube

    "Ich gehe davon aus, dass fast alles gegnerische Kämpfer und Beteiligte gewesen sind"

     

    Warum lügt der Verteidigungsminister so offensichtlich? Jeder ehemalige Soldat weiß, wie diese tragische Situation entstanden ist. Mit solider Aufklärung hat ein Luftangriff auf zwei steckengebliebene Tank-LKW nichts zu tun. Bei den "Drohnenbildern" die ich kenne, kann man kaum erkennen ob jemand bewaffnet ist, wahrscheinlich hat die Bundeswehr aber jetzt viel besseres Material als die US-Amerikaner, die vor einem solchen Luftschlag bis zu 40 Minuten aufklären.

    Idealerweise hält der Beobachter in einem solchen Fall direkten Kontakt zum Piloten eines(idealerweise)Kampfhubschraubers, auch um eigene Verluste zu vermeiden. Auch hierbei sollte der Pilot die Lage noch einmal selbst in Augenschein nehmen und mit dem Beobachter am Boden die geplante Aktion absprechen.

    Dieser Luftangriff wurde ausgeführt als hätten sich feindliche Truppen im Konvoi durch unbewohntes Gebiet bewegt.

    Dass sich ausschließlich Taliban-Kämpfer um ein solches perfektes Ziel scharen, ist mehr als zweifelhaft.

    Im Krieg (entschuldigen Sie bitte das böse, verbotene Wort)gibt es immer unschuldige Opfer, das ist schlimm genug. Schlimmer wird alles aber durch die Lüge von oberster Instanz, die sich im Gegensatz zu den Soldaten dafür nicht einmal rechtfertigen muss.

  • KK
    Klaus Keller

    Jung verteidigt die Entscheidung des Bundeswehroffiziers, mal sehen ob frau Merkel auf Dauer auch Jung verteidigt.

     

    Vielleicht haben wir im Oktober noch die gleiche Regierung aber einen anderen Verteidigunsminister(wenn ich Frau Merkel wäre würde ich das Ministerium der SPD anbieten als militärische Erweiterung des Außenamtes mit zahlreichen Tretminen als zugabe).

     

    Mag sein das zu 80% Terroristen getötet wurden,

    mit dieser Lokik hätte der Jurist Jung früher wahrscheinlich alle RAF-Leute erschossen.

     

    Ich vermute der normale Taliban ist am Tage Zivilist und in der Nacht Taliban oder umgekehrt, ich würde es so machen.

     

    klaus keller hanau

  • R
    rose

    Um die Sache mal beim Namen zu nennen:Die NATO-Besatzer haben eine grosse Zahl von Afghanen getötet.Nun untersuchen eben jene Besatzer die Hintergründe dieses Verbrechens...das Ergebnis wird so wie bisher ausfallen-Die Afghanen sind alle Terroristen und mussten aus Selbstverteidigung abgeschlachtet werden...Wie können auch die Afghanen so unverschämt sein,die Besatzer ihres Landes nicht zu mögen oder diese sogar zu bekämpfen...schliesslich ist die Bundeswehr ja zur

    "Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten"

    im Land.

    Viele Menschen in der Bundesrepublick haben nicht vergessen,wer diesen Krieg wollte und ihn noch immer befürwortet! Niemand soll sagen können:das haben wir nicht gewollt und nicht gewusst!

    Schuldig ist aber nicht nur dejenige,der den Befehl gab und diejenigen,die ihn ausführten,sondern auch die Politiker "Zuhause" und die Medien,welche diesen Krieg rechtfertigen sowie propagandistisch begleiten.

  • M
    Me.

    Al Jazeera's James Bays reports from a nearby village, where locals say many of the killed were civilians.

     

    he says: "It's impossible to count the dead here, many bodys are complete destroyed in the fire ....

    And it's clear that many who died here, are not fighters, some were children. We watched as the bodys of the dead was brought to a garden....in the next village".

     

    Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=04sqTMX9HVw&eu

  • H
    HilmarB

    Im Gegensatz zum Hamburger Abendblatt zeichnet sich die "taz" in dem Bericht von Ruttig/Winkelmann Kommentar zum "Luftangriff am Fluß" als seriös recherchierende Tageszeichnung aus. Bei der taz fordert der verantwortliche Bundeswehroffizier Luftunterstützung an, das Hamburger Abendblatt hingegen bringt als heutige Schlagzeile: "Bundeswehr- Offizier befiehlt Bomber- Angriff: Bis zu 90 Tote!" Das ist schon schon allein deshalb falsch, weil kein Bundeswehroffizier einen Bomberangriff befehlen kann, da die Bundeswehr keine bombentragende Flugzeuge in Afghanistan besitzt und lediglich andere Nationen um Luftunterstützung bitten kann. So ist es denn auch geschehen. Undenkbar was hätte passieren können, wenn die Taliban die für unsere Bundeswehr bestimmten Tankfahrzeuge durch Spritentnahme leichter gemacht und aus dem Treibsand hätten freischleppen können. Das nur 6 Kilometer entfernte Bundeswehrlager wäre schnell erreicht gewesen und hätte in einem Flammeninferno aufgehen können. Sollten jedoch unschuldige Menschen zu Tode gekommen sein, so ist ein jeder einer zu viel. Allerdings muß man sich als Afghane auch darüber im Klaren sein, daß man sich selbst in Gefahr begibt, wenn man der einen oder anderen Partei zu Diensten eilt.

  • K
    Kazem

    Im Krieg wird getötet, das ist für beteiligten und nicht-beteiligten Täter und Opfer der einzige Sinn des Krieges. Für die, die hinter den Kulissen den Krieg anordnen und steuern, bedeutet Krieg natürlich wirtschaftliche und politische Macht.

    Die Beteuerungen, Empörungen und Bedauern, mit denen die Politiker nach jedem Verbrechen ihrer Armee ab Zivilisten die Inteligenz der Bürgerinnen und Bürger beleidigen, ist und erlogen erstunken.

    Wen wundert es, wenn sich in diesem Moment die deutschen Politiker, die das jüngste Kriegsverbrechen überhaupt ermöglicht haben, nun sich Gedanken machten, wie sie diesen "Vorfall" für ihren Wahlkampf mißbrauchen könnten.

    Und mich würde es auch nicht wundern, wenn Merkel und ihr Kampfhund Jung am morgigen Sonntag in die Kirche gehen würden, um bei ihren unterschiedlichen Göttern (konfessionell habe sie mit unterschiedlichen Göttern ihren Vertrag, oder...) beten, es mögen kurz vor der Bundestagswahl ein paar deutsche Soldaten in Afghanistan fallen, damit die CDU die gerne trauernde deutsche Öffentlichkeit besser manipulieren könnten und so ihre Chance, länger an die Macht zu kleben, steigern zu können.

    Das ist die Logik der modernen Politik, wenn sie mit Krieg untermauert wird.

  • I
    Inti

    Au fein, da hat unsere BW ja endlich mal reingehauen, 40 Taliban, 50 Taliban, 60 Taliban, alles Taliban; ja wer da hinlatscht, ist selbst schuld, wenn er von einer Fliegerbombe zerfetzt wird. Woran erkennt man eigentlich Taliban? Vor allem nachts, gefilmt von einer Drohne? Haben die LEuchtstäbe im Hintern oder nen Iro oder laufen auf den Händen? "Bewaffnete Männer mit Bärten" klingt nach ner großmaschigen Rasterfahndung.

     

    WENN das mal aufgeklärt werden sollte (aber wer hat daran schon Interesse), dann wär das mal wieder nen schönes Massaker für die Geschictsbücher...

  • L
    Laila

    Ein ISAF-Sprecher hat mittlerweile zivile Opfer zugegeben. "Wir respektieren die Afghanen", sagte er zugleich.

    Der Einsatzbefehl kam vom 'Leiter des deutschen Wiederaufbauteams'. Welch Verschleierungssprech, Orwell's 1984 ist Realität.

  • M
    max

    Solana und der NATO Generalsekretär drücken ihr Bedauern über die zivilen Opfer des Vorfalls aus. Und von Verteidigungsminister Jung hört man nur, wie viele "Taliban" bei diesem "Stabilisierungseinsatz" getötet wurden. Geschmacklos.

  • YM
    yes mann

    die nato soll sich endlich aus afghanistan und anderen ländern zurückziehen. wenn vorgegeben wird, dort "unsere freiheit" zu verteidigen, dann muss ich fragen, mit welchen mitteln und zu welchem preis das geschieht.

    es ist traurig, wenn dafür menschen sterben müssen, egal ob "terroristen" oder "unbeteiligte zivilisten". das was dort und bei anderen nato-einsätzen passiert ist für mich nichts anderes als von der regierung sanktionierter mord.

  • M
    Me.

    Na, am Kundus-Fluss war doch vor paar Tagen erste ein Deutscher Soldat durch eine Sprengfalle getötet.

    Auch nur paar Kilometer vom Deutschen Camp entfernt. Zufällig auch nur sechs Kilometer entfernt.

    Drehen die Befehlshaber vielleicht durch da unten, Vietnamsyndrom? Alles was sich bewegt wird abgeknallt?

     

    Na und dann die Nachricht, auch gerade ein paar Tage her:

     

    Inzwischen bestätigte sich trotz Dementis des US-Militärs, dass US-Jets bei Kämpfen gegen die Taliban 90 Zivilisten getötet haben. Ein UN-Team war in die zerstörten Dörfer in der westlichen Provinz Herat gereist. Es fand "überzeugende Belege" dafür, dass bei den Anti-Taliban-Bombardements 90 Zivilisten, unter ihnen 60 Kinder und 15 Frauen, umgekommen sein.

     

    Quelle:

    http://www.sueddeutsche.de/politik/85/308033/text/

     

    Kerstin Müller, Rücktritt aber subito!

     

    grüsse

  • M
    Me.

    "Eine kleine Faktennachfrage: Sie haben von den zwei Tanklastern gesprochen, die von einer Privatfirma betrieben worden sein sollen, bzw. wollten das noch verifizieren. Gibt es Erkenntnisse darüber, ob diese Tanklaster auf dem Weg nach Kabul waren, also quasi auf der klassischen neuen Nachschubroute unterwegs waren, oder ob die sozusagen einfach die örtliche Tankstelle in der Region beliefern sollten?"

     

    DIENST: "Das sind Fragen, die auch ich mir seit heute Morgen ständig stelle. Ich habe bisher aber auch keine Antworten darauf erhalten. Das Einzige, was wir im Moment wissen, ist, dass es Tanklastzüge einer zivilen, im Moment unbekannten Firma waren. Zu welchem Zweck sie unterwegs waren und wem sie dienen sollten, ist im Moment noch nicht klar. Ich denke aber, das wird irgendwann vor Ort geklärt werden. Das, was ich in den Agenturmeldungen lese, nämlich dass es Tanklastzüge für das deutsche Kontingent in Kundus gewesen seien, kann ich Ihnen im Moment nicht bestätigen".

     

    ZUSATZFRAGE: "Sie sprachen die grundsätzliche Richtlinie an, dass man seit einiger Zeit bei Angriffen ich sage es einmal laienhaft in erster Linie berücksichtigen solle, dass es keine zivilen Opfer gibt. Können Sie mir erklären, wie diese Richtlinie in diesem konkreten Fall nachts umgesetzt und beherzigt wurde und wie man zu dem Ergebnis kommt, dass 46 Taliban-Kämpfer ums Leben gekommen sind? Das hat man offenbar genau feststellen können, aber bei zivilen Opfern kann man das nicht genau feststellen. Wie erklären Sie mir das?"

     

    usw.: http://wiegold.focus.de/augen_geradeaus/2009/09/der-luftangriff-von-kundus-aussagen-des-bmvg.html?cid=6a010535800341970b0120a548

     

    Ich kann das an Hand der Systemfrage erklären, die ist hier in Europa nicht anders wie in Afghanistan:

     

    In Österreich wirst du als 16 Jähriger mit einem Schuß in den Rücken getötet und deinem Kumpel beide Oberschenkel durchschossen wenn du einen Supermarktbruch machst.

    (erst paar Wochen her)

    Von Jung wirst du bombardiert wenn du Diesel klaust,

    Mensch das ist doch total meschugge was hier abläuft, die sind doch nicht mehr zurechnungsfähig...

    Für was hat den Kant gelebt, und Goethe und Hafis, wie kann man das alles vergessen?

    grüsse

     

    Wen wollt ihr demnächst wählen???????

  • V
    vic

    Der nächste Schritt ist getan, erst einmal begonnen geht das Morden aus der Luft schon leichter von der Hand. Und schließlich machen wir das ja nicht selbst, aber nein..

    So etwas lassen wir erledigen.

    Das saudumme Vorgehen der Verantwortlichen vor Ort und Jungs permanente "Friedenseinsatz und Böse Jungs" Sprüche, machen diesen fragwürdigen Aufenthalt täglich unerträglicher.

    Raus dort, und weg mit dieser Horror-Regierung.

  • JZ
    jan z. volens

    " La OTAN mato noventa personas..." so klingt das in der "anderen Welt" - heute in Televisa/Mexico: "Die NATO toetede neunzig Personen darunter vierzig Zivilisten..."

  • G
    Georg

    Die Verantwortung für die zivilen Opfer tragen die Wähler der CDX, SPD und der Grünen.

  • M
    Marti

    Ich finde die Bundeswehr sollte jedesmal ein Rechtsgutachten einholen, ob ihr Tun auch verhaltnismäßig ist, bevor auch nur ein Schuss abgegeben wird!

  • J
    Jascha

    Wie kann es überhaupt sein, dass es alle Parteien, bis auf die Linke natürlich, schaffen, das Thema Afghanistan aus dem Wahlkampf herauszuhalten. Warum stellen die Journalisten nicht die unbequemen Fragen, warum schreibt man so wenig und warum beschwert sich kaum jemand? Ich hoffe, dass diese Taktik jetzt durch diese "Zwischenfall" unmöglich gemacht wird. Aber ich fürchte, die genannten Parteien bleiben so arrogant und ignorieren das Thema dennoch weitestgehend.. Teilweise schreiben die bürgerlichen Medien ja sogar völlig falsch über diesen Vorfall und ehren die Bundeswehr auch noch für dieses fahrlässige Massaker.

  • S
    sascha28

    Lügen,nichts als Lügen.Es gibt keine Tschetschenen in Afghanistan,das sind Propagandalügen des Westens,um ihr eigenes Wegschauen beim russischen Völkermord in Tschetschenien zu decken und um die tschetschenischen Freiheitskämpfer mit Al-Kaida unter einen Hut zu stecken.LÜGEN;NUR LÜGEN von der Westpresse!