Krieg anderswo: Krieg im Südsudan
■ Alle denken ans Kosovo. Unsere Serie erinnert an andere Konflikte
Im Süden des Sudan wehrt sich die schwarzafrikanische Minderheit christlichen und animistischen Glaubens (35 Prozent der Bevölkerung) seit Jahrzehnten gegen die aufgezwungene Dominanz des arabischen und zunehmend islamistischen Nordens. Bereits mit der Unabhängigkeit 1956 kam es zum ersten Bürgerkrieg. Ein Abkommen versprach dem Süden 1972 Autonomie und führte zu einem brüchigen Frieden. Mit der Aufhebung der Autonomie 1982 und der Einführung des islamischen Rechts, der Scharia, kam es 1983 wieder zum Krieg. Die „Sudanesische Volksbefreiungsarmee“ (SPLA) kämpft seitdem für die Unabhängigkeit des Südens.
Nach einem islamistischen Putsch in Khartum verschärfte sich ab 1989 der Krieg, bei dem Hunger systematisch als Waffe eingesetzt wird. 1992 kam es zu einem Waffenstillstand und einer Spaltung der SPLA, doch der Krieg ging weiter. Zuletzt kam es im vergangenen Jahr zu einer schweren Hungersnot. Seit Juli 1998 herrscht in den Hungergebieten ein Waffenstillstand, während in anderen Regionen der Kampf zwischen den Rebellen dem international geächteten Regime anhält.
Dem Krieg fielen seit 1983 über 1,5 Millionen Menschen zum Opfer, mindestens 3 Millionen oder 80 Prozent der Bevölkerung des Südens wurden zu Flüchtlingen. Hunderttausende sind heute von Nahrungsmittelhilfe abhängig. han
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