piwik no script img

Krieg anderswoGrenzkrieg Äthiopien – Eritrea

■ Alle denken ans Kosovo. Erinnerung an andere Konflikte, Teil 18

An der Grenze zwischen Äthiopien und Eritrea tobt seit Mai 1998 einer der wenigen klassischen Kriege Afrikas. Vordergründig geht es um einen Grenzstreit; tatsächlich spielt die Rivalität der einst verbündeten Befreiungsbewegungen beider Länder die Hauptrolle.

Im Mai 1998 besetzte Eritreas Armee umstrittene Grenzgebiete; in diesem Februar wurden sie von Äthiopien wieder zurückerobert. Die beiden Feldzüge forderten Tausende, wenn nicht Zehntausende Menschenleben und ähneln mit selbstmörderischen Infanterieoffensiven aus Schützengräben den Schlachten des Ersten Weltkrieges.

Ein Friedensplan der Organisation für Afrikanische Einheit, der den Rückzug beider Seiten aus dem umstrittenen Gebiet und eine neutrale Grenzziehung vorsieht, wird von beiden Ländern akzeptiert, aber nicht in die Tat umgesetzt, weil jede Regierung noch auf den großen Sieg hofft. Derzeit herrscht Stille an der Front, die vermutlich von beiden Seiten zur Aufrüstung benutzt wird. Der Krieg hat die Hoffnung, daß Äthiopien und Eritrea nach Jahrzehnten des Krieges am Horn von Afrika Modelle für eine friedliche Entwicklung werden könnten, zerschlagen. Dominic Johnson

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen