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Krebsförderndes aus der BRD für die Türkei

Istanbul (taz) - In dem Sonderabfall, den die westdeutsche Firma Weber an die türkische Zementfirma Göltas in Isparta lieferte, sind offenbar krebsförderende Substanzen enhalten. Das gab der für Umwelt zuständige türkische Staatsminister Veysel Atasoy gestern bekannt. „Nicht nur die geplante Verbrennung, auch die offene Lagerung des Stoffes ist gefährlich“, so Atasoy. Bereits Anfang Februar hatte die taz den Giftmülltransport publik gemacht und zutage gefördert, daß unter Vorlage von Bescheinigungen nicht zuständiger türkischer Stellen die deutschen Behörden eine Exportgenehmigung erteilt hatten. Unterdessen beschlagnahmten auf Weisung des Regierungspräsidenten von Kütahya Beamte der Finanzdirektion Akten der Firma Büyüktemiz. Wie berichtet, plante die Firma unter Vermittlung der Zürcher Investment–Gesellschaft Faktum die Errichtung einer Sonderabfalldeponie in der Türkei, die westdeutschen Giftmüll „entsorgen“ sollte. Die Lieferung 1.000 Tonnen hochchlorierter Lösemittel der Bad Wurzacher Firma EVA, die gegenwärtig in Mannheim lagern, war bereits ausgehandelt.

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