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Kraupa-Tuskany ZeidlerGCC: New-Age-Gesten vom Golf

Anfang 2016 ernannte Scheich Mohammed Bin Raschid al-Maktum, Regierungschef der Vereinigten Arabischen Emirate, Ohud al-Rumi zur Ministerin für Glück. Die arabische Welt müsse sich neu erfinden, begründete der Scheich diesen Schritt, glückliche Menschen seien schließlich produktiver. Es ist dieselbe Logik, mit der Start-up-Firmen im Silicon Valley ihre Mitarbeiter_innen bei Laune halten, und ein weiterer Beleg für einen Kulturwandel am Golf, genährt vom Glauben an positive Energie, New-Age-Praktiken und Strategien der Selbstoptimierung. Eben-jener ist Thema der jüngsten Arbeiten von GCC. In seiner Ausstellung bei Kraupa-Tuskany Zeidler hat das Kollektiv, bestehend aus acht Künstler_innen aus den arabischen Golfstaaten, dafür Bilder von Fernheilungen, Handauflege-Sessions, Atemübungen, aber auch Gesten von Politikern aus YouTube-Videos und TV-Sendungen extrahiert und in Thermoplastikreliefs übersetzt. Wie aus einem Guss wirken sie, so als seien sie gebrandet, verführerisch samtig und blutrot gefärbt. BSH

Bis 8. 4., Di.–Sa. 12–19 Uhr, Karl-Liebknecht-Str. 29

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